Autorin des Artikels
Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin
Zur Herzkatheter-Untersuchung müssen Sie alle bisherigen Untersuchungsbefunde einschließlich der Laborbefunde mitbringen. Oft hat das schon Ihr überweisender Arzt erledigt, aber fragen Sie lieber nach. Vor dem Eingriff sollten Sie nüchtern sein.
EKG und Blutentnahme
Ihr Arzt hat vor dem Herzkatheter (Koronarangiographie) verschiedene Tests durchgeführt, die dazu geführt haben, dass nun diese Untersuchung ansteht. Ein EKG gehört immer dazu.
In den Tagen vor der Koronarangiographie nehmen Ihr Arzt oder die Klinikärzte noch einmal Blut ab. Sie untersuchen, ob Nieren (Kreatinin) und Schilddrüse (TSH) gut arbeiten. Dies ist wichtig, da in der Untersuchung Kontrastmittel gegeben wird, das diese beiden Organe beeinträchtigen kann. Zudem werden das Blutbild und die Blutgerinnung kontrolliert. Sind sie nicht in Ordnung, könnte es an den Einstichstellen der Herzkatheteruntersuchung zu Blutungen kommen.
Wenn Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollte im Vorhinein geklärt werden, ob sie gegebenenfalls pausiert werden müssen. Diese Entscheidung wird immer individuell getroffen und ist auch davon abhängig, wie Ihre Blutwerte sind und ob der Herzkatheter durch den Puls am Handgelenk oder der Leiste erfolgt.
Danach: strenge Bettruhe
Auf Wunsch erhalten Sie vor der Untersuchung Beruhigungs- oder Schlafmittel. In diesem Fall sind Sie danach noch etwas müde und werden ein wenig schlafen.
Das Ausmaß der Bettruhe richtet sich nach verschiedenen Punkten. Entscheidend ist, ob der Herzkatheter durch den Puls am Handgelenk oder in der Leiste durchgeführt wurde, ob eine Behandlung eines Gefäßes mit Ballondehnung und Gefäßgitterchen notwendig war und ob Komplikationen wie zum Beispiel Herzrhythmusstörungen aufgetreten sind. Dann werden Sie für einige Stunden am Monitor überwacht.
Stramme Druckmanschette
Wenn Sie den Herzkatheter über das Handgelenk bekommen haben und alles komplikationslos verlaufen ist, erhalten Sie für circa sechs Stunden eine Druckmanschette am Handgelenk. Sie dient vor allem als Schutz vor stärkeren Blutungen aus dem punktierten Blutgefäß, über das der Katheter eingeführt wurde. Die Manschette liegt relativ eng an, ähnlich wie eine straffe Armbanduhr. Gegebenenfalls können Sie damit aufstehen, wobei Sie natürlich immer auf Ihre Hand achten müssen.
Erfolgt die Untersuchung durch die Leiste, erhalten Sie meist einen engen Druckverband und müssen für einige Stunden strenge Bettruhe einhalten. Gelegentlich verwenden Ärzte ein sich von innen selbst verschließendes System, mit dem Sie schon früher aufstehen können.
Was Sie auch noch beachten müssen: Im Anschluss an die Untersuchung soll man viel trinken, damit die Nieren das Kontrastmittel möglichst rasch ausschwemmen.
Da viele Punkte individuell entschieden werden, sprechen Sie vor und nach der Untersuchung Ihren Arzt an, wenn Ihnen noch etwas unklar geblieben ist. Er wird Sie genau darüber informieren, was Sie tun und was Sie vermeiden sollten.