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Die Aortenklappeninsuffizienz (unzureichender Verschluss der Herzklappe zwischen linker Herzkammer und Aorta) wird in vier verschiedene Schweregrade unterteilt. Diese werden anhand der Blutrückflussmenge in die linke Herzkammer festgelegt.

Klar vorgegebene Richtung

Die Aortenklappe liegt nämlich zwischen der großen linken Herzkammer und der Hauptschlagader (Aorta). Sie ist dafür zuständig, das Blut aus dem Herzen in die Aorta durchströmen zu lassen, es aber möglichst davon abzuhalten, wieder zurückzufließen. Dazu öffnet sich die Klappe, während das Herz sich zusammenzieht, und bleibt in der Entspannungsphase geschlossen.

So sollte es zumindest im Idealfall sein. Manchmal erfüllt die kleine Klappe mit ihren drei Segeln diese Aufgabe jedoch nicht optimal und lässt doch einen Teil des Blutes in die falsche Richtung durch. Mediziner sprechen dann von einer Insuffizienz. Je nach dem, wie viel Blut dabei zurückfließt, wird der linke Herzmuskel irgendwann überlastet und geschädigt.

Schweregrade je nach Blutrückfluss

Wie schlimm eine Aortenklappeninsuffizienz ist, kann mit dem Herzultraschall (Echokardiographie) oder auch invasiv mit einem Herzkatheter beurteilt werden. Meist reicht die Untersuchung mit dem Ultraschall. Hier messen die Ärzte Druckunterschiede zwischen der linken Herzhöhle und der  Hauptschlagader und errechnen damit, wie groß der Klappendefekt und das Pendelvolumen sind. Je nach Werten erfolgt dann die Einteilung in eine leichte, mittelgradige oder schwere Aortenklappeninsuffizienz.

Wenn im Echo nicht sicher beurteilt werden kann, wie schwer ein Klappendefekt ist, kann in einem nächsten Schritt zusätzlich ein Herzkatheter durchgeführt werden. Mit äußerst feinen Drähten können im Herzen direkt über der Aortenklappe ebenfalls Geschwindigkeiten und Drücke gemessen werden. Zudem kann Kontrastmittel, eine Art Farbe, optisch darstellen, wie das Blut aus der Hauptschlagader rückwärts in die Herzkammer fließt. Je nach Menge des Pendelvolumens teilt man die Aortenklappeninsuffizienz im Herzkatheter in vier Stufen ein:

  • Grad I: Der Blutrückfluss ist minimal und beträgt weniger als 20%.
  • Grad II: Die Blutrückflussmenge beträgt zwischen 20 und 40%.
  • Grad III: Die Blutrückflussmenge beträgt zwischen 40 und 60%.
  • Grad IV: Die Blutrückflussmenge beträgt über 60%.

Herzoperation nur in schweren Fällen

Prinzipiell ist eine Operation erst bei einer schweren Aortenklappeninsuffizienz nötig. Und dann auch nur, wenn sie entweder plötzlich und akut auftritt oder wenn das Herz und der Herzmuskel schwach werden. Mit der Zeit kann die zusätzliche Blutbelastung in der Herzhöhle dazu führen, dass Ihr Herz zu weit wird (dilatiert), seine Pumpkraft abnimmt oder dass Sie unter Beschwerden wie Luftnot leiden. Ist dies der Fall, so muss die Herzklappe in der Regel operiert werden.

In den allermeisten Fällen reicht es allerdings aus, die Klappe und den Blutrückfluss regelmäßig zu kontrollieren. So kann Ihr Arzt jederzeit erkennen, ob die Erkrankung fortschreitet. Außerdem ist es wichtig, Begleitererkrankungen wie zum Beispiel Bluthochdruck konsequent zu behandeln.

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

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Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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