Die Abszessbildung an sich kann als Ausdruck selbstheilender Kräfte betrachtet werden. Ist der Abszess erst einmal aufgeplatzt, heilen die entzündeten Stellen meist innerhalb kurzer Zeit von allein ab. Allerdings können kleine Narben zurückbleiben. Gerade bei kleineren Hautabszessen kann dieser Verlauf jedoch erstmal abgewartet werden.
Abszessreifung kann beschleunigt werden
Wichtig ist eine gründliche Hygiene und sorgfältiges Waschen vor allem der Hände, aber auch von Bettzeug und Handtüchern, um eine weitere Ansteckung zu vermeiden.
Unterstützt werden kann die Abszessreifung dann durch die Anwendung von warmen Feuchtumschlägen (eventuell mit pflanzlichen Zusätzen wie Kamille, Arnika oder Heublumen) sowie Zugsalbe. Auch eine dreimal tägliche, zehnminütige Bestrahlung mit Rotlicht fördert die Heilung.
Hier besser zum Arzt!
Erfolgt keine Selbstheilung innerhalb einer Woche, wird der entzündliche Prozess noch größer oder tritt er an einer ungünstigen Stelle und/oder zusammen mit weiteren Krankheitssymptomen auf, sollten Sie spätestens jetzt einen Arzt aufsuchen.
Die ärztliche Behandlung umfasst je nach individueller Situation die Abszess-Spaltung, die Gabe von Antibiotika oder in seltenen Fällen auch ein umfangreicheres operatives Vorgehen.
Quellen:
- Sterry W, Paus R. Venerologie, Allergologie, Phlebologie, Andrologie. Thieme Verlag (2000).
- Moll I. Dermatologie. Thieme Verlag (2005).
- Altmeyer P. Therapielexikon Dermatologie und Allergologie. 2. Auflage. Heidelberg; Springer, 2005.
- Braun-Falco O. et al. Dermatologie und Venerologie. 5. Auflage. Heidelberg; Springer Medizin Verlag 2005.
- Elewski B. E. et al. Dermatologische Differentialdiagnose. 1. Auflage. München; Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag, 2007.
- Netter F. Netters Dermatologie. Thieme Verlag. (2006).