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Welches Gemüse ist am gesündesten? In welchen Gemüsesorten sind welche Vitamine enthalten? Im folgenden Beitrag beginnen wir mit Tomaten und dem Spinat, weitere folgen.

Tomaten

Wie gesund sind Tomaten?

Tomaten sind gut für unsere Blutgefäße uns unser Herz. Vor allem die Stoffe, die der Tomate die rote Farbe verleihen, wirken sich günstig auf die Innenwände der Blutgefäße aus und schützen so vor Gefäßverkalkung und Arteriosklerose.

Tomaten: Bei Rauchern ohne Erfolg

Aber leider nicht bei Rauchern. Forscher der Berliner Charité und der Universität Jena testeten bei 20 Männern, alle schwere Raucher, wie sich der Verzehr von Tomatenmark (täglich 70 Gramm) auf das Innere der Blutgefäße auswirkt. Für die Studienteilnehmer ein nur bedingt schmackhaftes Versuchsmodell, aber was tut man nicht alles für die Wissenschaft.

Roter Farbstoff ein Entgifter im Körper

Die technischen Messungen nach dem Genuss des Tomatenmarks waren eindeutig: Den Effekt der Zigaretten sah man eindeutig (schlechtere Fließeigenschaften des Blutes in den engeren Gefäßen). Einen Effekt der Tomaten sah man hingegen nicht. Und das, obwohl der potentiell gesundmachende Tomatenstoff, nämlich der rote Farbstoff Lykopen, klar nachweisbar war, also am Ort des Geschehens ankam. Die Raucher konnten sich also mit dem Verzehr des Tomaten-Substrats nicht schützen.

Trotzdem bleibt die Tomate ganz oben auf der Liste der guten Nahrungsmittel für das Herz (vor allem, wenn sie aus einem echten Garten kommt). Lykopen ist laut Experten so etwas wie ein Entgifter im Körper.

Übrigens gilt das sogar für Ketchup. Auch der soll noch genügend von dem heilsamen Tomatenstoff enthalten. Wer sagt das? Eine US-amerikanische Studie. Na ja.

Spinat

Ist Spinat reich an Eisen und deshalb besonders gesund?

Nein, das ist eine längst überholte Legende, die sich allerdings bis heute hartnäckig hält. Im Schnitt stecken nur etwa 4,1 Milligramm Eisen in 100 Gramm frischem Spinat. Damit enthält beispielsweise Schokolade deutlich mehr Eisen als das grüne Gemüse, nämlich etwa doppelt so viel (was jetzt aber keine Aufforderung zum Schokolade-Essen ist).

Und woher kommt die Legende? Da Spinat zu 90% aus Wasser besteht, liegt der Eisengehalt in der Trockensubstanz um ein Zehnfaches höher. Der Schweizer Physiologe Gustav von Bunge hatte bereits Ende des 19. Jahrhunderts mit 35 Milligramm Eisen pro 100 Gramm getrocknetem Spinat einen korrekten Wert ermittelt. In alten Nährwerttabellen wird diese Zahlenangabe allerdings auf frischen Spinat bezogen, was zu der irrtümlichen Annahme vom extremen Eisenreichtum führte.

Ob für die Verwechslung zwischen Trocken- und Frischgehalt ein Druckfehler verantwortlich war, ist umstritten – aber in jedem Fall ist das ein mahnendes Beispiel für unkritische Wissenschaftsgläubigkeit. Unbestritten ist hingegen die Tatsache, dass Spinat immerhin mehr Eisen enthält als anderes grünes Gemüse und ebenso wie dieses sehr gesund ist – weil er viel Vitamin A und Vitamin C sowie Beta-Carotin enthält.

Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Quellen:

  • Abstract 449, Clin Res Cardiol 100, 2011; 77. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
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  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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