Die Dioptrie ist die Maßeinheit für die optische Brechkraft, zum Beispiel von Brillen. Den meisten Menschen begegnet der Begriff beim Augenoptiker oder Augenarzt. Dabei ist der Dioptrie-Wert der Brille oder der Kontaktlinsen zugleich auch ein Kennzeichen für die Fehlsichtigkeit des Auges.
Minuswerte stehen für Kurzsichtigkeit bzw. für die dann benötigte Zerstreuungslinse, Pluswerte für Weitsichtigkeit, die mit einer Sammellinse ausgeglichen wird. Das gesunde menschliche Auge weist im entspannten Zustand eine Brechkraft von etwa 60 Dioptrien (dpt) auf. Zur Anpassung an nahe Sehentfernungen kann es seine Brechkraft und damit auch die Dioptrien-Zahl erhöhen.
Beispiele für die Dioptrien-Berechnung
So, und nun folgt die schwere Kost der Optik-Lehre. Die Dioptrie-Zahl berechnet sich als Kehrwert der Brennweite. Und die Brennweite gibt die Entfernung von der Linse bis zum Treffpunkt der gebündelten oder gestreuten Strahlen (Plusglas oder Minusglas) an.
Beispiel: Die Stärke +1 dpt bei einem Plusglas bedeutet, dass sich die gebündelten Lichtstrahlen in einem Meter treffen.
Im Gegensatz zum Weitsichtigen kann der kurzsichtige Mensch die für die Sehkorrektur benötigte Dioptrien-Zahl grob selbst abschätzen, indem er die Maximalentfernung misst, in der er noch scharf sehen kann. Der Kehrwert ergibt dann die Minus-Dioptrien-Zahl.
Beispiel: Bei gerade noch scharfer Sicht ohne Brille in einem Meter Abstand beträgt die Dioptrien-Zahl für das benötigte Minusglas -1 dpt. Bei 50 cm Abstand sind es -2 dpt, bei 25 cm Abstand -4 dpt.
Das sind freilich nur vereinfachte Beispiele. Die genaue Messung und anschließende Beratung erfolgt natürlich beim Augenoptiker oder Augenarzt.
Das Wort Dioptrie kommt übrigens aus dem Altgriechischen und bedeutet „Mittel zum Durchsehen“.