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Was ist eine Neugeborenen-Gelbsucht? Welche Ursachen hat sie, und ist sie gefährlich? Fragen und Antworten dazu beantworten wir in folgendem Beitrag.

Überblick

Mein Neugeborenes sieht sehr gelb aus – hat es Gelbsucht?

Viele Babys zeigen kurze Zeit nach der Geburt Symptome einer Gelbsucht. Zum Hintergrund: Die Neugeborenen-Gelbsucht geht auf eine noch nicht völlig ausgereifte Leber Ihres Kindes zurück. Die Erscheinung betrifft etwa 50% aller Neugeborenen und ist meist harmlos. Die Gelbsucht bei Neugeborenen (Neugeborenen-Ikterus) hat nichts mit der ansteckenden Gelbsucht (Hepatitis) zu tun. Sie ist vielmehr ein mehr oder minder normales Phänomen.

Symptome

Woran erkenne ich, dass mein Kind Gelbsucht hat?

Die Anzeichen der Krankheit haben der Neugeborenen-Gelbsucht ihren Namen gegeben:

  • gelbe Verfärbung von Haut und Augapfel
  • heller Stuhlgang
  • Braunfärbung des Urins

Ursache

Warum hat mein Baby Gelbsucht?

Ursache des Neugeborenen-Ikterus ist ein zu hoher Bilirubin-Gehalt im Blut, der aber nur einige Tage anhält und in den allermeisten Fällen völlig ungefährlich ist.

Bilirubin färbt Haut und Augen gelb

Zur Erklärung: Bilirubin ist ein Abbauprodukt der roten Blutkörperchen. Die haben bei Neugeborenen noch eine relativ kurze Lebensspanne, es fällt also in den ersten Tagen nach der Geburt recht viel Bilirubin an, das nicht sofort komplett verstoffwechselt werden kann. Und Bilirubin färbt Haut und auch die Augenbindehaut gelblich.

Normalerweise werden dabei Höchstwerte bis 16 mg/dl erreicht, die innerhalb der folgenden drei Wochen wieder absinken. Wenn Ihr Neugeborenes allerdings sehr gelb aussieht, auffallend ruhig ist und nur wenig oder gar bräunlichen Urin ausscheidet, sollten Sie seine Blutwerte kontrollieren lassen. Denn in seltenen Fällen kann der Bilirubin-Spiegel im Blut auch mal so hoch ansteigen, dass doch therapeutisch eingegriffen werden muss.

Auch Stillen kann die Ursache sein

Durch das Stillen kommt es mitunter zu einer Stillgelbsucht mit Bilirubin-Werten von bis zu 20 mg/dl. Das kann bis zu vier Monate andauern. Verantwortlich dafür sind die mütterlichen Hormone in der Milch, die die Bilirubin-Ausscheidung verzögern. Ist der Urin Ihres Säuglings hell gefärbt, besteht normalerweise kein Handlungsbedarf. Eine bräunliche Urinfarbe weist hingegen auf einen Stau der Gallenflüssigkeit hin und sollte vom Kinderarzt abgeklärt werden.

Gelbsucht und Stillen

Darf man sein Baby weiterhin stillen, wenn es Gelbsucht hat?  

In den meisten Fällen ist keine Unterbrechung des Stillens notwendig und auch nicht sinnvoll. Gerade das frühzeitig erfolgende Anlegen mit der richtigen Stilltechnik und in möglichst häufigen Abständen bei Tag und Nacht erhöht nicht nur die Milchbildung, sondern trägt sogar entscheidend dazu bei, schwere Formen des Neugeborenen-Ikterus zu vermeiden.

Die mitunter noch praktizierte Zufütterung von Tee und Zuckerwasser sollten Sie dagegen unterlassen, denn sie verstärkt die Gelbsucht eher noch.

Wann doch eine Still-Unterbrechung sinnvoll sein kann

Um sehr hohe Bilirubin-Spiegel zu reduzieren, erhalten die Säuglinge heutzutage eine intensivierte Lichttherapie, so dass kaum noch eine Veranlassung besteht, dass Stillen zu unterbrechen. Allenfalls bei einer hartnäckig wiederkehrenden Erhöhung der Bilirubin-Konzentration im Blut in der 2. bis 3. Lebenswoche wird das Aussetzen des Stillens für 2-3 Tagen empfohlen. Dadurch kann dann mitunter ein Krankenhausaufenthalt verkürzt werden.

Hat dieser Versuch Erfolg, ist der sogenannte Muttermilch-Ikterus (Verstärkung durch die Muttermilch) immerhin gesichert und eine weitergehende Diagnostik überflüssig. Anschließend können Sie guten Gewissens weiterstillen, selbst wenn die Gelbsucht bei Ihrem Baby eventuell erst nach 3-4 Monaten endgültig abklingen sollte.

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Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
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  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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