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Die häufigsten Nebenwirkungen von Trospiumchlorid sind Mundtrockenheit und Magen-Darm-Beschwerden. So kommt es recht häufig (bei 1-10% aller Behandelten) zu Symptomen wie Verstopfung, Übelkeit oder einem trockenen Gefühl im Mund. Auch Sodbrennen oder Magenschmerzen können auftreten.

Seltenere Nebenwirkungen sind unter anderem:

  • Blähungen und Durchfall
  • Herzrasen
    -> nicht ohne ärztliche Rücksprache einnehmen bei bestehenden Herzproblemen
  • Sehstörungen
    -> sollte so etwas auftreten, bitte umgehend augenärztlich untersuchen lassen
  • Schwächegefühl
  • Hautausschlag
  • Gefühl von Luftnot

Weitere, sehr seltene Nebenwirkungen finden Sie auf dem Beipackzettel.

Zur Hintergrundinformation:

Trospiumchlorid wirkt direkt auf die Blasenmuskulatur und entspannt diese. Es ist damit ein Medikament gegen die sogenannte Dranginkontinenz, bei der eine übererregbare Blasenmuskulatur zu dem unfreiwilligen Harnabgang führt.

Warum können bestimmte Blasenschwäche-Medikamente gefährlich für das Herz sein?

Unter den Medikamenten gegen Blasenschwäche gibt es eine bestimmte Gruppe, die zu schnellem Herzschlag bis hin zu Herzrasen führen kann. Die Rede ist von den sogenannten Anticholinergika. Dazu zählen unter anderem die Wirkstoffe Fesoterodin, Oxybutynin, Tolterodin und Trospiumchlorid.

Alle genannten Wirkstoffe dürfen bei bereits bestehenden Herzproblemen (z.B. Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen) nur mit großer Vorsicht oder gar nicht eingenommen werden. Das sollte aber normalerweise auch Ihr Arzt wissen und diese Gefahr im Vorfeld abklären.

Beruhigung in der Blase, Aktivierung im Herzen

Der Hintergrund ist folgender: Wirkstoffe wie Tolterodin, Trospiumchlorid oder die anderen Vertreter dieser Gruppe hemmen die Aktivität der Blasenmuskulatur. Im Prinzip schrauben sie die Erregbarkeit der Blase zurück. Deswegen werden diese Medikamente vor allem bei der sogenannten Drang-Inkontinenz ("überaktive Blase") eingesetzt, bei der es durch eine Übererregbarkeit zum unfreiwilligen Harnabgang kommt.

Diese Wirkung wird erzielt durch eine Hemmung des Botenstoffs Acetylcholin. Deshalb heißen diese Mittel auch in der Fachsprache Anticholinergika. Acetylcholin nämlich aktiviert die Blasenmuskulatur, und das soll ja in diesem Fall unterdrückt werden. So weit, so gut. Am Herzen allerdings verursacht Acetylcholin fast das Gegenteil. Es wirkt als beruhigender Faktor (eine Art Gegenspieler zu Adrenalin).

Wird nun also Acetylcholin medikamentös gehemmt, kann das in Einzelfällen am Herzen zu einer übermäßigen Erregung führen. Auf deutsch: zu Herzrasen. Da dies bei vorbestehenden Herzerkrankungen gefährlich sein kann, sollten diese Mittel bei Herzproblemen nur mit großer Zurückhaltung eingesetzt werden.

Quellen:

  • Gebrauchsinformation: Spasmex® 15 mg (2019). Herausgeber: Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH.

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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