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Als natürliche Quelle für Resveratrol wird vor allem der Rotwein genannt, wobei dieser je nach Traubensorte, Anbaugebiet und Verarbeitung sehr unterschiedliche Konzentrationen enthalten kann. Zumindest liegen sie aber mit maximal 10 mg pro Flasche deutlich unter der empfohlenen Tagesdosis, so dass Rotwein als alleinige Quelle sicher nicht in Frage kommt, zumal daneben die schädlichen Wirkungen von Alkohol zu bedenken sind.

Interessant ist allerdings das Zusammenspiel des Resveratrols mit anderen Polyphenolen im Rotwein wie Quercetin oder Catechin. Diese scheinen die Metabolisierung des Resveratrols in der Leber zu verzögern, so dass die Menge an freiem Resveratrol im Blut ansteigt. Resveratrol-Präparate sollten daher möglichst auch Quercetin, Catechin und weitere Polyphenole enthalten.

Ist zu viel Resveratrol gefährlich?

Resveratrol zeigt bislang auch in höherer Dosierung keine toxischen Effekte oder signifikante negative Auswirkungen bei ansonsten gesunden Probanden. In Studien zur maximal verträglichen Dosis berichteten einige Teilnehmer bei einer täglichen Aufnahme zwischen 1 g und 5 g Resveratrol allerdings über milde bis mäßige gastrointestinale Nebenwirkungen wie Übelkeit, Magenschmerzen, Blähungen und leichten Durchfall. In experimentellen Studien wurden außerdem bei extrem hoher Dosis (3 g pro kg Körpergewicht) Nierenschäden beobachtet.

Als sichere Dosis für eine Einnahme über einen längeren Zeitraum konnte rechnerisch ein Maximalwert von 400 mg pro Tag für einen durchschnittlich schweren Menschen ermittelt werden. Diese Dosis sollte zum Ausschluss von Nebenwirkungen langfristig nicht überschritten werden.

Kann es zu Wechselwirkungen mit Medikamenten kommen?

Resveratrol hemmt in In-vitro-Versuchen im Labor das Verklumpen der Blutplättchen (Thrombozyten) und sollte daher vorsichtshalber nicht in höherer Dosis gemeinsam mit Blutverdünnern wie Marcumar oder Heparin eingenommen werden, da die Gefahr von Blutungen zunehmen kann. Ebenso sollte man bei Kombination mit sogenannten nicht-steroidalen Entzündungshemmern (NSAR) wie Aspirin, Ibuprofen oder Diclophenac, die ebenfalls die Thrombozytenaggregation hemmen, vorsichtig sein.

Resveratrol kann zudem den Abbau von Medikamenten in der Leber beeinflussen. Bei Laboruntersuchungen und in Versuchen mit gesunden Probanden hemmte Resveratrol das Enzym Cytochrom P450, das vor allem in der Leber vorkommt und dort im Rahmen der Biotransformation körpereigene und körperfremde Moleküle umwandelt. Cytochrom P450 katalysiert ebenso den Abbau vieler Medikamente.

Bei Einnahme höherer Dosen an Resveratrol kann es durch eine Hemmung des Enzyms zu einem verzögerten Abbau dieser Medikamente kommen. So kann deren Wirkung verstärkt werden oder, wenn die eigentliche Wirkform erst durch die enzymatische Spaltung entsteht, auch verzögert einsetzen. Außerdem können sich durch eine verlängerte Wirkdauer Nebenwirkungen dieser Medikamente verstärken.

Quellen:

  • Barlow J: Components in grapes inhibit enzyme key to proliferation of cancer cells, Research News, Illinois News Bureau, März 2005.
  • Formica JV, Regelson W: Review of the biology of quercetin and related bioflavonoids. Food and Chemical Toxicology, Volume 33, Issue 12, December 1995, Pages 1061–1080.
  • Freedman JE et al: Select flavonoids and whole juice from purple grapes inhibit platelet function and enhance nitric oxide release. Circulation, 2001 Jun 12;103(23):2792-8.
  • Levi F et al.: Resveratrol and breast cancer risk. Eur J Cancer Prev., April 2005.
  • Liu K: Effect of resveratrol on glucose control and insulin sensitivity: a meta-analysis of 11 randomized controlled trials. The American Journal of Clinical Nutrition, 99(6):1510-9, doi: 10.3945/ajcn.113.082024.
  • Patel KR et al.: Sulfate Metabolites Provide an Intracellular Pool for Resveratrol Generation and Induce Autophagy with Senescence, Sci Transl Med. 2013 Oct 2;5(205):205ra133.
  • Zhang F: Anti-inflammatory activities of resveratrol in the brain: role of resveratrol in microglial activation. European Journal of Pharmacology, 636(1-3):1-7, doi: 10.1016/j.ejphar.2010.03.043.

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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