Mirtazapin (Remergil®), ein sogenannter Alpha2-Antagonist, gehört zu den tetrazyklischen Antidepressiva und wirkt vor allem beruhigend. Als Einschlafhilfe ist dieser Wirkstoff besonders bei älteren Menschen mit Depressionen geeignet. Es empfiehlt sich daher, Mirtazapin am Abend vor dem Schlafengehen einzunehmen.
Seine Wirkung entfaltet Mirtazapin durch die Beeinflussung verschiedener Botenstoffe (Neurotransmitter) und deren Ankerstellen (Rezeptoren). Dazu gehören u.a. Histamin. Indem Remergil® die Rezeptoren dafür blockiert, kommt es zur erwünschten beruhigenden Wirkung. Die Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin wiederum werden verstärkt, was sich positiv auf die Stimmung auswirkt.
Medikamente mit Mirtazapin
Das Antidepressivum Mirtazapin ist neben dem Eigennamen auch unter folgenden Präparatenamen im Handel:
- Remergil®
- Mirtabene®
- Mirtel®
- Remeron®
Einnahme
Was muss ich bei der Einnahme von Mirtazapin beachten?
Wie soll ich Mirtazapin (Remergil) einnehmen?
Obwohl die Einnahme von Remergil® laut Fachinformation jederzeit und ungeachtet von Mahlzeiten erfolgen kann, zeigen verschiedene Studien, dass Mirtazapin am besten vom Körper verwertet werden kann, wenn der Magen nicht leer ist. Gerade auch ein wenig Fett hilft, dass Remergil seine optimale Wirkung erzielen kann.
Einfach absetzen kann gefährlich werden
Beim Absetzen sollten Sie einiges beachten. Da sich der Körper an die Einnahme von Mirtazapin gewöhnt, kann ein plötzliches Absetzen starke Entzugserscheinungen Angstzustände, Erregtheit, Schwindelanfälle, Übelkeit und Kopfschmerzen zur Folge haben.
Absetzen immer zusammen mit dem Arzt!
Um diese zu vermeiden, sollten Sie den Wunsch nach einem Absetzen von Mirtazapin immer mit Ihrem behandelnden Arzt absprechen – auch um abschätzen zu können, ob ein Weglassen des Medikaments hinsichtlich Ihrer zugrundeliegenden Erkrankung überhaupt eine Option ist.
Können auch Jugendliche Mirtazapin (Remergil) einnehmen?
Minderjährigen unter 18 Jahren sollte Mirtazapin nicht verschrieben werden, da es bislang keine gesicherten Daten aus Langzeitstudien zur Sicherheit der Anwendung bei Heranwachsenden gibt. Eine vom Arzt angeordnete Behandlung von Jugendlichen unter 18 Jahren mit Mirtazapin in Einzelfällen muss immer streng überwacht werden.
Ist Mirtazapin (Remergil) in der Schwangerschaft gefährlich?
Das ist nicht ganz klar. Schwangere und Stillende sollten eine Einnahme von Mirtazapin immer gründlich mit ihrem behandelnden Arzt absprechen, der eine mögliche Gefährdung der Gesundheit des Kindes gegen die Notwendigkeit der Medikamenteneinnahme abwägen kann.
Bei welchen anderen Medikamenten muss man aufpassen?
Personen, die Antidepressiva aus der Gruppe der MAO-Hemmer einnehmen, darf Mirtazapin nicht verschrieben werden, da es zu starken Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten kommen kann. Auch bei bekannten allergischen Reaktionen auf Mirtazapin darf der Wirkstoff keinesfalls eingenommen werden.
Wichtig:
Sollten Sie zu einer der oben genannten Gruppen gehören und eine Therapie mit Mirtazapin bei Ihnen geplant sein, vertrauen Sie sich Ihrem Arzt an und besprechen Sie mit ihm die Risiken der Einnahme und mögliche Alternativen.
Quellen:
- Maucher I V, Klingler M. Mirtazapin. 2023. Herausgeber: Vidal MMI Germany GmbH. www.gelbe-liste.de.