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In der Regel lebenslang. Denn die Behandlung mit Imatinib (Glivec®) dient ja dem Zweck, einen Rückfall der Erkrankung möglichst lange zu unterdrücken. Das gelingt aber nur, solange man die Medikamente auch einnimmt.

Imatinib zielgerichteter als eine Chemotherapie

Zum Hintergrund: Eine chronisch myeloische Leukämie (CML) kann mit Medikamenten nicht geheilt werden. Das ist nur mit einer Stammzelltransplantation denkbar, die aber in vielen Fällen nicht möglich ist (weil die Nebenwirkungen sehr heftig sind und weil oft gar kein Spendermaterial zur Verfügung steht). In diesem Fall steht heute mit Imatinib ein Arzneimittel zur Verfügung, das die Leukämie wesentlich zielgerichteter bekämpft als die herkömmliche Chemotherapie. Imatinib unterdrückt spezifisch die Vermehrung von Leukämie-Zellen, wirkt also nicht so stark auf den restlichen Körper wie eine klassische Chemotherapie.

Ob Imatinib bzw. Glivec eingesetzt werden kann, hängt vom Zelltypus der Leukämie ab. In etwa 90% der Fälle ist eine Behandlung mit Imatinib möglich. Nebenwirkungen sind eher die Ausnahme und oft milder Natur. So gesehen sollte man die Dauertherapie nicht als Fluch ansehen, sondern eher als eine Chance auf eine sehr lange schubfreie Zeit.

Kann man mit Imatinib eine Leukämie (CML) heilen?

Das ist derzeit (Stand: Frühjahr 2011) noch unklar. Es fehlt bisher an Langzeitstudien, die eine genaue Beurteilung darüber zulassen, ob Imatinib eine chronische myeloische Leukämie (CML) evtl. sogar komplett heilen kann.

Zumindest deuten aktuelle Untersuchungen darauf hin, dass das Medikament möglicherweise schon früher eingesetzt werden sollte – also nicht erst im Krisenfall bzw. nach Versagen der Standardtherapie.

Zusatzinformation 2012

Mittlerweile gilt Imatinib als Standardtherapie bei CML, wird also von Experten als Mittel der ersten Wahl noch vor der Chemotherapie oder Interferon empfohlen.

Kann Imatinib auch dann noch eingesetzt werden, wenn eine Behandlung mit Interferon nicht mehr anschlägt?

Ja. Imatinib hat ja einen völlig anderen Wirkmechanismus als Interferon alpha und zeigt daher oft auch dann noch Behandlungserfolge, wenn die Gabe von Interferon keine Wirkung mehr erzielt hat.

Auch in der sogenannten Blastenkrise, einer schwerwiegenden Komplikation mit Ausschwemmung zahlreicher Leukämie-Zellen, wird Imatinib eingesetzt.

Quellen:

  • Imatinib. Herausgeber: Deutsche Krebsgesellschaft. www.krebsgesellschaft.de.

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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