Die häufigste Nebenwirkung von Copaxone® sind örtliche Irritationen an der Einstichstelle der Spritze. Sie treten bei rund dreiviertel aller Anwender auf. Weitere häufige Nebenwirkungen sind:
- Juckreiz (40%)
- Kreislaufbeschwerden (unmittelbar nach der Injektion)
- Druckgefühl in der Brust, mit Hitzegefühl oder auch Atemnot (unmittelbar nach der Injektion)
- Nesselsucht (juckende Quaddeln auf der Haut)
Der Verdacht, dass es unter der Behandlung mit Copaxone® in seltenen Fällen zu Brustkrebs kommen kann, ist nicht schlüssig belegt. Es gibt derartige Fallberichte, allerdings ist nicht klar, ob diese Krebserkrankungen tatsächlich die Folge der Glatirameracetat-Therapie waren oder es sich einfach um eine sehr unglückliche Koinzidenz gehandelt hat.
Stimmt es, dass es unter Copaxone® zu stärkeren Körperreaktionen direkt nach der Injektion kommen kann?
Ja, allerdings ist das sehr selten. Die Betroffenen reagieren dann sofort nach der Injektion von Glatirameracetat mit stärkeren körperlichen Beschwerden. Ärzte bezeichnen das etwas holprig als Postinjektionsreaktion (post = danach).
Möglich sind Hautrötung mit Hitzegefühl meist im Bereich der oberen Brust. Zusätzlich entstehen Schmerzen in diesem Bereich sowie Atemnot. Auch der Herzschlag kann beschleunigt sein.
Die plötzlich auftretende Reaktion hält meist nur kurz (wenige Minuten) an und klingt dann von allein wieder ab. Die Beschwerden wirken möglicherweise sehr bedrohlich, doch sind keine anhaltenden gesundheitlichen Folgen bekannt. Gut ist es, sich im Fall einer Injektionsreaktion möglichst zu entspannen (Hinlegen, Ruhe bewahren).
Schadet Glatirameracetat in der Schwangerschaft?
Wie die Interferon-Präparate ist auch Glatirameracetat in der Schwangerschaft nicht zugelassen. Dabei handelt es sich in erster Linie um eine Vorsichtsmaßnahme.
Es ließ sich zwar bisher keine erhöhte Rate von Fehlbildungen oder Fehlgeburten nachweisen. Dennoch darf Glatirameracetat nach Eintritt einer Schwangerschaft nicht verabreicht werden.
Wechselwirkungen von Copaxone® mit anderen Medikamenten:
Hierzu gibt es kaum Daten. Es ist aber in jedem Fall ratsam, eine Kombination mit anderen Immunblockern eher zu vermeiden bzw. gründlich mit dem behandelnden Arzt abzusprechen.
Quellen:
- Gebrauchsinformation: Copaxone® 40 mg/ml Injektionslösung (Glatirameracetat). TEVA GmbH (2020). www.gelbe-liste.de.