Vor allem zu Beginn der Behandlung mit dem ACE-Hemmer Enalapril kann es zu einer zu starken Blutdrucksenkung kommen. Symptome dafür sind Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen und Benommenheit. In der Regel verschwinden diese Beschwerden nach kurzer Zeit wieder, und sie sind letztlich auch ein Indiz, dass der Blutdruck tatsächlich sinkt.
Husten durch ACE-Hemmer
Eine weitere, typische Nebenwirkung von Enalapril ist ein trockener Reizhusten, auch bekannt als ACE-Hemmer-Husten. Er tritt unabhängig von der Tablettenmenge auf und ist wohl eine Folge der Anhäufung von Bradykinin, die das Wirkprinzip der ACE-Hemmer mit sich bringt. Bradykinin ist ein gefäßaktiver Botenstoff, das heißt, er beeinflusst die Durchlässigkeit der Blutgefäße. Ähnlich wie Histamin bei Allergien ist Bradykinin an Entzündungsreaktionen beteiligt. Bradykinin wird auch für weitere Nebenwirkungen von Enalapril wie Heiserkeit, Halsschmerzen, Hautreaktionen (z.B. Exantheme und Nesselsucht) und Schleimhautschwellungen (angioneurotisches Ödem) verantwortlich gemacht.
Sehr häufige Nebenwirkungen von Enalapril (bei mehr als 10% der Anwender):
- trockener Husten
- Kraftlosigkeit (Schwächegefühl)
- Schwindel
- Übelkeit
- verschwommenes Sehen
Häufige Nebenwirkungen von Enalapril (bei mehr als 1% der Anwender):
- Änderung des Geschmacksinns
- Atembeschwerden oder Kurzatmigkeit
- Bauchschmerzen
- Benommenheit oder Schwächegefühl beim schnellen Aufstehen (wegen niedrigem Blutdruck)
- Brustschmerzen
- depressive Verstimmung
- Durchfall
- Herzprobleme (einschließlich schnellerer oder unregelmäßiger Herzschlag)
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Ohnmachtsanfälle
Insgesamt wird Enalapril von den meisten Anwendern dennoch gut vertragen. Die vollständige Liste der möglichen (auch der sehr seltenen) Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der Gebrauchsinformation zum Medikament.
Quellen:
- Maucher I V, Alnouri N. Enalapril. www.gelbe-liste.de.