Wie bei allen Medikamenten können auch bei Dutasterid Nebenwirkungen auftreten. In welcher Weise oder ob überhaupt, ist individuell ganz verschieden. Meist wird es aber gut vertragen. In seltenen Fällen können Nebenwirkungen aber leider auch dauerhaft bestehen bleiben.
Gelegentliche Nebenwirkungen (bei 0,1-1% der Anwender) sind:
- Schmerzen und Veränderung der männlichen Brust (z.B. Vergrößerung)
- Probleme beim Samenerguss (Ejakulationsstörung) oder der Penissteife (Erektion)
- reduziertes Interesse an Sexualität (Libidoverlust)
- eingeschränkte Fruchtbarkeit
- Seltener wird das Haarwachstum beeinflusst, entweder in Form von Haarausfall oder gesteigertem Haarwachstum.
Seltene und sporadisch auftretende Nebenwirkungen (bei unter 0,1% aller Anwender) sind:
- Überempfindlichkeit
- Allergie (z.B. Juckreiz oder Hautausschlag)
- Depression
- Wassereinlagerungen (Ödeme), z.B. im Gesicht oder an den Hoden
- Schwindel
Nebenwirkungen bei der Kombination Dutasterid mit Tamsulosin (Duodart®)
Wird Dutasterid mit dem Medikament Tamsulosin kombiniert, entsprechen die Nebenwirkungen weitgehend denen der einzelnen Substanzen; allerdings kommt es etwas häufiger zu Problemen mit dem Samenerguss oder mit der Penissteife (Erektion).
Am besten schauen Sie auch in den Beipackzettel. Dieser klärt Sie ganz genau über alle möglichen Wirkungen und Nebenwirkungen auf.
Quellen:
- Fachinformation GKS (2017) ´Avodart 0,5 mg Weichkapseln´
- Leinmüller, R. (2008) 'Prostatahyperplasie: Kombinationstherapie Bringt Langzeitnutzen', Dtsch Arztebl International, 34-35,p.A-1797.
- Manski, D. Urologielehrbuch.
- Gelbe Liste (2018): Dutasterid 0,5 mg Weichkapseln: www.gelbeliste.de (letzter Zugriff: 5.5.2020).
ich nehme seit ca. 8 Jahren gegen erblich bedingten Haarausfall 0,5 mg Avodart täglich. Ohne jegliche Nebenwirkungen und sehr erfolgreich.
Nun haben meine Frau und ich einen Kinderwunsch, weshalb ich auch mit meinem Urologen gesprochen habe, der mir aber leider keine Antwort auf folgende Frage geben konnte:
- Wie lange muss ich nach der letzten Einnahme warten bevor es sicher ist ein Kind zu zeugen, bzw. das Sperma dementsprechend wenig Dutasterid enthält, sodass davon keine Gefahr ausgeht?
Für Ihre Antwort bedanke ich mich im Voraus.
Viele Grüße
Dutasterid (Avodart) hat eine relativ lange Halbwertszeit von etwa 3 bis 5 Wochen, und es kann mehrere Monate dauern, bis es vollständig aus dem Körper ausgeschieden ist. Studien zeigen, dass nach Absetzen des Medikaments Spuren des Wirkstoffs noch bis zu 4 bis 6 Monate im Blut und Sperma nachweisbar sein können.
Laut den Fachinformationen des Herstellers und medizinischen Richtlinien wird empfohlen, Dutasterid mindestens 6 Monate vor der geplanten Zeugung abzusetzen. Dies basiert auf der Annahme, dass nach dieser Zeitspanne die Konzentrationen im Körper (einschließlich Sperma) auf ein sicheres Niveau gesunken sind.
Zu solch spezifischen Fragen gibt es leider oft wenig gesichertes Wissen, deshalb ist es verständlich, dass Ihr Urologe und auch wir nur eingeschränkt antworten können.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt vor Ort über Alternativen zum Dutaserid. Es gibt äußerliche Mittel, die weniger Einfluss auf die Spermien haben (leider aber auch nicht null).
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn
herzlichen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort, und danke für die damit verbundenen Bemühungen und Ihre Zeit.
Viele Grüße
Dutasterideinnahme 1 x morgens + Losartan 25 mg und Amlodipin 1/2.
Folgen:
Übelkeit, bei Anstrengung Schwindel, Kurzatmigkeit seit Einnahme. Beginn vor ca. 3 Jahren.
Kann ich auf alle 2 Tage reduzieren? Hatte 2 x ausgesetzt. Besser das Befinden, aber kürzer die Nacht. Wieder alle 2 Std. pinkeln müssen. Nach erneuter Einnahme wieder ok.
Tamsulosin brachte in Verbindung mit anderen Medikamenten nichts. Jetzt, nach Prüfung mit dem Arztfinger, hätte die Vergrößerung zugenommen. Es wurde ein Naturprodukt avisiert. Nach eingehender Überlegung dann doch Avodart 0,5 mg vorgeschlagen. Da ich auch eine Herzschwäche habe, glaube ich, dass dies nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Mein Urindrang hat eher zugenommen. Was meinen die Fachkräfte?
Sie könnten Recht haben, aber wir können nicht aus der Ferne Behandlungspläne ihrer Ärzte in Frage stellen, das wäre unseriös. Dazu wissen wir auch viel zu wenig über die Begleitumstände. Bitte noch mal vor Ort das Gespräch suchen.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn