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Die häufigsten Nebenwirkungen von Lemtrada sind direkte Reaktionen auf die Infusionen. Diese können bis zu 24 Stunden nach deren Verabreichung auftreten. Zu den typischen Beschwerden dieser unmittelbaren Infusionsfolge zählen:

  • Kopfschmerzen
  • Fieber
  • Unwohlsein
  • Jucken
  • Ausschlag oder Hautquaddeln
  • Rötung des Gesichts und des Halses (Flush)
  • Müdigkeit

Bei vielen Anwendern sind diese Beschwerden nur schwach ausgeprägt. Zudem kann man dem mit Medikamenten begegnen, die im Vorfeld verabreicht werden. Die Nebenwirkungen können aber auch stärker auftreten und die ersten Tage nach der Infusion sehr beeinträchtigen.

Achtung: gefährliche Nebenwirkungen

Können auch schwere Nebenwirkungen unter Alemtuzumab auftreten?

Ja, wie bei fast allen modernen Immunblockern gegen Multiple Sklerose kann es auch unter Alemtuzumab in Einzelfällen zu sehr schweren und bedrohlichen Nebenwirkungen kommen, die auf eine zu starke Unterdrückung der körpereigenen Abwehr zurückzuführen sind. Als schwere Nebenwirkung gilt zum Beispiel das Auftreten anderer Autoimmunerkrankungen. Durch Kontrolluntersuchungen von Blut und Urin kann man zumindest sicherstellen, dass solche Folgeerkrankungen im Fall des Falles frühzeitig entdeckt werden und dann noch gut zu behandeln sind.

Beispiele:

  • Es kann eine Blutungsstörung auftreten. Typische Symptome sind dann: kleine Hautblutungen, Blutergüsse, nicht aufhören wollende Blutungen, starke Menstruationsblutungen, Zwischenblutungen, Zahnfleischbluten, Nasenbluten, u.ä.
  • Eine weitere Autoimmunerkrankung, die auftreten kann, betrifft die Nieren. Das kann sich durch Blut im Urin (roter oder teefarbener Urin) oder angeschwollene Beine und Füße bemerkbar machen. Im Rahmen der Nierenerkrankung auch es auch zu einer Schädigung der Lunge kommen, die sich unter Umständen mit Bluthusten äußert.
  • Das Auftreten autoimmuner Schilddrüsenkrankheiten ist auch möglich. Darauf deuten möglicherweise Schwitzen, unklare Gewichtsabnahme, aber auch Gewichtszunahme, Augenschwellung, Nervosität, Herzrasen, Kältegefühl, zunehmende Müdigkeit oder neu auftretende Verstopfung hin.

Daneben kann es zu Störungen der roten und weißen Blutkörperchen kommen. Viele behandelte Patienten sind insbesondere ein bis zwei Monate nach den Infusionen für Infektionen anfälliger, weil das Immunsystem vorübergehend geschwächt ist.

Alemtuzumab gegen MS: Muss man wirklich so oft zur Blutkontrolle?

Ja, diese Kontrolluntersuchungen sind nach Infusionen mit Alemtuzumab wichtig. Nicht nur die Blutwerte werden dabei bestimmt, sondern auch der Urinbefund. Das Ganze ist eine Sicherheitsmaßnahme. Es geht darum, mögliche schwere Nebenwirkungen im Fall des Falles früh zu entdecken.

Solche schweren Nebenwirkungen betreffen vor allem das Immunsystem. Sie sind sehr selten, dann aber auch sehr bedrohlich. Alemtuzumab kann unter anderem Autoimmunprozesse auslösen, also andere Erkrankungen, bei denen sich die Abwehrzellen gegen körpereigenes Gewebe richten. Dazu zählen vor allem Störungen der Blutbildung, an den Nieren und an der Schilddrüse.

Anhand der Blut- und Urinwerte lassen sich derartige Veränderungen der Blutzellen, der Nierenfunktion und der Schilddrüse recht gut erkennen. Dann kann man im seltenen Fall der Gefahr rasch und damit rechtzeitig reagieren. Gelingt das, sind diese Nebenwirkungen in der Regel auch gut beherrschbar.

Quellen:

  • Fachinformation Lemtrada® 12 mg. Herausgeber: Sanofi. www.mein.sanofi.de.
  • Rote Liste, verfügbar unter: https://www.patienteninfo-service.de/a-z-liste/pq/praluent-150-mg-injektionsloesung-in-einem-fertigpen

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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