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Warum entsteht eine Knollennase (Rhinophym)? Wie kann man die Hauterkrankung behandeln? Und was bringt eine Operation? Antworten auf diese Fragen finden Sie in diesem Beitrag.

Basiswissen

Was ist ein Rhinophym?

Das Rhinophym, im Volksmund auch Knollen- oder Kartoffelnase genannt, entsteht meist in Folge einer chronisch verlaufenden Hauterkrankung (Rosacea).

Die sogenannten Phyme (Hautwucherungen) können auch an anderen Körperstellen auftreten, z. B. am Kinn (Gnatophyme) auf der Stirn (Metophyme) oder am Ohr (Otophyme). Am häufigsten treten die knolligen Wucherungen allerdings im Bereich der Nase auf.

Rhinophym: Ursachen und Risiken

Wie kommt es zu einem Rhinophym?

Von einem Rhinophym sind häufig Männer um das 50. Lebensjahr betroffen. Mediziner vermuten, dass eine gewisse erbliche Veranlagung zur Entstehung der Knollennase vorliegt. Außerdem kommen für ein Rhinophym weitere Ursachen infrage, wie z. B. eine Störung des Immunsystems, eine erhöhte Entzündungsbereitschaft der Haut, Gefäßveränderungen, Einwirkung von UV-Licht oder Bakterien.

Wichtig

Ein Rhinophym hat mit einer sogenannten „Säufernase“, bei der sich die Blutgefäße weiten, nichts zu tun.

Kann eine Knollennase gefährlich werden?

Eine Knollennase (auch Rhinophym) stellt in der Regel keine gesundheitliche Gefahr dar. In seltenen Fällen ist die Atmung durch die Nase erschwert.

Das ist meist dann der Fall, wenn sich das Bindegewebe in der Nase stark vermehrt. Die Betroffenen atmen dann eher durch den Mund als durch die Nase.

Auf jeden Fall aber sind regelmäßige Untersuchungen wichtig. Denn bisher ist noch nicht eindeutig geklärt, ob ein Rhinophym auch die Ursache für Hautkrebs sein kann. Es besteht jedenfalls die Gefahr, dass etwaige Krebsgeschwüre durch die knolligen Wucherungen übersehen werden.

Operation aus kosmetischen Gründen

Eine Knollennase stellt für viele Betroffene ein großes ästhetisches Problem dar. Oft wird die Knollennase auch mit der sogenannten Säufernase verwechselt, die durch einen übermäßigen Alkokolkonsum entstehen kann. Die meisten Betroffenen schämen sich für ihre Nase und ziehen sich immer mehr aus ihrem sozialen Umfeld zurück. Oft ist eine Operation der letzte Ausweg. Mit einem chirurgischen Eingriff lassen sich meist gute Erfolge erzielen, auch wenn immer ein gewisser optischer Unterschied erkennbar sein wird. Zudem besteht die Gefahr einer Wundheilungsstörung oder, dass ein Rhinophym erneut auftritt.

Symptome

Woran erkennt man ein Rhinophym (Knollennase)?

Ein Rhinophym lässt sich relativ einfach erkennen. Zur Diagnose reicht meist schon ein Blick auf die Nase. Denn bei Patienten, die unter einem Rhinophym leiden, verdickt und vergrößert sich die Nase zu einer sogenannten Knollennase.

Um andere Krankheiten auszuschließen, kann der Arzt auch eine Gewebeprobe entnehmen und diese genauer untersuchen.

Drei Formen

Die Wucherungen der Bindehaut und Talgdrüsen im Bereich der Nase können zum Teil recht unterschiedliche Formen annehmen und sich in ihrem Aussehen unterscheiden. Im Wesentlichen kann man zwischen drei verschiedene Formen von Rhinophymen unterscheiden:

  • Glanduläres Rhinophym
    Die Talgdrüsen sind vergrößert und deren Öffnungen erweitert. Aufgrund einer gesteigerten Talgproduktion ist die knollige Nase zudem sehr fettig. Die Nase wächst hierbei knollenartig und sehr unregelmäßig an.
  • Fibröses Rhinophym
    Bei dieser Form ist hauptsächlich das Bindegewebe vermehrt.
  • Fibrioangiomatöses Rhinophym
    Zusätzlich zur Bindegewebsvermehrung, kommt es zu Gefäßerweiterungen (Angiektasien) und Entzündungen. Die Nase ist oft kupferfarben bis dunkelrot und kann mit zahlreichen Pusteln überzogen sein.

Wichtig: Die einzelnen Formen sind oft nicht klar voneinander abzugrenzen und können ineinander übergehen.

Behandlung

Wie lässt sich ein Rhinophym behandeln?

Eine Knollennase (Rhinophym) lässt sich durch eine medikamentöse Therapie oder durch verschiedene operative Eingriff behandeln.

Zudem ist es wichtig, reizenden Faktoren (wie UV-Licht oder scharfes Essen) aus dem Weg zu gehen.

Medikamentöse Therapie

Durch die Einnahme bestimmter Medikamente können sich die Talgdrüsenwucherungen verkleinern. Wirkstoffe, die häufig zur Behandlung eines Rhinophyms eingesetzt werden, sind Azelainsäure sowie verschiedene Antibiotika, darunter vor allem Metronidazol. Außerdem kann ein Rhinophym äußerlich mit Antibiotika-Salben oder Tinkturen behandeln werden.

Gute Erfolge verspricht zudem die Behandlung mit Isoretinoin, einem Abkömmling der Vitamin A-Säure. Der Wirkstoff darf allerdings nicht in Kombination mit einem Antibiotikum verabreicht werden.

Welche operativen Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Mehrere Behandlungsmöglichkeiten können zum Einsatz kommen. Das Ziel besteht darin, die Gewebe- und Talgdrüsenwucherungen Schicht für Schicht abzutragen, um die ursprüngliche Form der Nase wieder herzustellen. Eine Narbenbildung ist zwar möglich, kommt aber nur selten vor.

  • Dermabrasion Hier wird die oberste Hautschicht mit einer Art Fräse abgeschliffen. Anschließend trägt man eine spezielle Salbe zur schnelleren Wundheilung auf. Nach etwa zehn Tagen fällt der entstandene Wundschorf ab.
  • Dermashaving Ganz ähnlich läuft auch das sogenannte Dermashaving ab, wobei hier statt einer Fräse das Skalpell benutzt wird.
  • LaserbehandlungZunehmend kommen auch verschiedene Laserverfahren zum Einsatz. Dabei werden ebenfalls nur die oberflächlichen Hautpartien abgetragen.
  • Elektrochirurgie Ein weiteres Behandlungsverfahren ist die Elektrochirurgie, bei der die Wucherungen mit einer elektrischen Schlinge abgelöst werden.
  • Stickstoff (Kryochirurgie)Mit Hilfe von flüssigem Stickstoff wird das überschüssige Gewebe zerstört.

Noch ein Extra-Tipp:
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Quellen:

  • Sterry W, Paus R. Venerologie, Allergologie, Phlebologie, Andrologie. Thieme Verlag. (2000)
  • Moll I. Dermatologie. Thieme Verlag. (2005)

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Autorin unseres Artikels
 
Nina Schratt-Peterz, Ernährungsberaterin / medizinische Fachautorin

Nina Schratt-Peterz
Ernährungsberaterin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien
    Berufliche Stationen:
  • Online-Redakteurin für die jameda GmbH
  • Ernährungsberaterin in München

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
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    Berufliche Stationen:
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  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Nina Schratt-Peterz, Ernährungsberaterin / medizinische Fachautorin

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