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Was sind Mouches volantes? Sind sie gefährlich? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Im folgenden Beitrag finden Sie Fragen und Antworten rund um das Phänomen Mouches volantes.

Symptome

Wie äußern sind Mouches volantes ("Fussel" vor den Augen)?

Wenn Sie öfter den Eindruck haben, kleine Fussel vor den Augen zu sehen, handelt es sich womöglich um sogenannte Mouches volantes. Hinter dem lautmalerischen Begriff verbirgt sich ein für die Betroffenen oft sehr unangenehmes und lästiges Phänomen.

Mouches volantes heißt übersetzt "fliegende Mücken". Gemeint sind kleine Punkte oder fadenähnliche Gebilde, die durch das Gesichtsfeld huschen und auf Veränderungen des Glaskörpers zurückgehen. Sie sind damit keine feste Diagnose oder eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das auf verschiedene Prozesse und Erkrankungen im Auge zurückgehen kann. Letztlich verbergen sich dahinter Trübungen des Glaskörpers, der sich mit zunehmendem Alter beim jedem Menschen mehr und mehr verflüssigt.

Mouches volantes kommen und gehen

Fast jeder Mensch nimmt diese Veränderungen irgendwann als umherschwirrende Reflexe wahr. Einmal kurz die Augen hin und her bewegt und die Glaskörperflüssigkeit ordentlich durchgeschüttelt – schon sind die lästigen Seheindrücke meist wieder verschwunden und vergessen.

Mit zunehmendem Alter können sie jedoch dauerhaft auftreten. In der Regel beginnt die physiologische, also ganz natürliche Verflüssigung des Glaskörpers im mittleren Erwachsenenalter, bei Kurzsichtigkeit auch schon früher. Nicht jedem bereitet dieser Prozess Probleme, oft bleibt er unbemerkt. Etwa zwei Drittel aller Menschen zwischen 65 und 85 Jahren berichten jedoch, durch die kleinen Punkte oder Flusen beeinträchtigt zu sein.

In der Regel harmlos

Die Glaskörpertrübungen sind im Grunde ein harmloses Phänomen, das in der Regel keiner Behandlung bedarf. Allerdings können sich hinter den wahrgenommenen Schlieren auch schwerwiegende und gefährliche Veränderungen wie eine Glaskörperblutung, eine Abhebung des Glaskörpers mit nachfolgender Netzhautablösung, eine Verletzung oder Entzündung des Auges verbergen.

Insofern sollten die kleinen "fliegenden Mücken" im Auge abgeklärt werden. Ihr Augenarzt wird Ihnen sagen, was dahintersteckt und ob bzw. wie man die störenden Eindrücke beseitigen kann.

Wissenswertes

Was sind Floater im Auge?

Nichts anderes als Mouches volantes. "To float" bedeutet im Englischen "schweben", "treiben" oder "schwimmen". Gemeint sind die kleinen Partikel im Glaskörper des Auges, die vor dem Blickfeld umhertanzen.

Es gibt viele Bezeichnungen für die lästigen Schwebeteilchen im Auge. Neben den französischen "Mouches volantes" ist im Deutschen auch der Begriff "fliegende Mücken" gebräuchlich. So nett die Namen auch klingen mögen, für die Betroffenen kann das Phänomen sehr unangenehm und störend sein.

Behandlung meist nicht nötig

Ab dem mittleren Erwachsenenalter sind viele von diesen im Grunde harmlosen optischen Erscheinungen betroffen. Oft verschwinden sie wieder, viele Menschen gewöhnen sich auch daran. Anderen machen die Störeindrücke mehr zu schaffen und können sogar den Alltag relevant beeinträchtigen. Dann ist im Einzelfall gut abzuwägen, ob eine Behandlung angemessen ist.

Da Floater in der Regel nicht gefährlich sind, sollte jeder Eingriff wohlüberlegt sein, da keiner frei von Risiken ist. Grundsätzlich ist es möglich, den Glaskörper mitsamt den störenden Partikeln zu entfernen (sogenannte Vitrektromie) – eine nicht ganz unaufwendige Prozedur. Mit einem neueren Verfahren lassen sich die Eiweißklumpen mittels Laser bestrahlen und auflösen. Allerdings kommt nicht jeder dafür infrage bzw. bieten sich nicht alle Arten von Floatern gleichermaßen dafür an.

Es gibt nämlich unterschiedliche Floater-Typen, die abschließend noch benannt werden sollen:

  • faserartige Floater
  • wolkenartige, diffuse Floater
  • Weiß-Ring-Floater

Mit dem Laser auf die Floater?

Faserartige Floater kommen oft bei jüngeren Menschen < 45 Jahren vor. Hier ist Abwarten tatsächlich die beste Strategie, da sich die Gebilde oft wieder verlieren. Wolkenartige Floater sind typische Alterserscheinungen. Abhängig von ihrer Größe, Menge und Lage im Glaskörper können sie eventuell gelasert werden.

Weiß-Ring-Floater haben ihren Namen von der als Weiß- oder Martegiani-Ring bezeichneten Anheftungsstelle, über die der Glaskörper im hinteren Bereich des Auges mit dem Sehnervenkopf verbunden ist. Hebt er sich davon ab, löst sich der Ring und wird vor der Netzhaut abgebildet. Grundsätzlich eignen sich diese Floater am besten für die Laserbehandlung, da sie meist relativ groß sind und in der Mitte des Glaskörpers in sicherer Entfernung zu Netzhaut und Linse liegen.

Wenn die ständigen "Fussel" vor Ihren Augen Sie sehr belasten und im Alltag beeinträchtigen, lassen Sie sich in einem spezialisierten Zentrum beraten und überlegen Sie zusammen mit dem Augenarzt gut, ob und wie Sie sich behandeln lassen.

Sind "Fussel" vor den Augen (Mouches volantes) gefährlich?

In der Regel nicht. So störend sie für die Betroffenen auch sein mögen, gefährlich sind die punkt- oder schlangenförmigen Partikel meist nicht.

Wie alle Strukturen und Gewebe unseres Körpers bleibt auch das Auge von den natürlichen Alterungserscheinungen nicht verschont. Viele ältere Menschen merken das an der nachlassenden Sehkraft. Aber auch lästige Nebeneffekte im Blickfeld nehmen ab dem mittleren Erwachsenenalter zu. Das ist zwar unangehem, aber in der Regel harmlos.

Gefahr der Netzhautablösung

Allerdings können die Veränderungen im Glaskörper weiter voranschreiten und irgendwann manifeste Schäden am Auge nach sich ziehen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Wenn die anfangs prall gefüllte gelartige Kugel flüssiger und instabiler wird, kann sie sich von ihrer Umgebung abheben, dabei die anliegende Netzhaut einreißen und zu einer Netzhautablösung führen, die einer sofortigen Behandlung bedarf. Dabei muss die empfindliche Netzhaut operativ schnellstmöglich wieder mit ihrer Unterlage, dem Pigmentepithel, verbunden werden, von der sie sich gelöst hat. Nur so kann die Sehschärfe erhalten bleiben.

Vorsicht bei Lichtblitzen und Rußregen

Neu auftretende Mouches volantes sind daher genau abzuklären, um Netzhautverletzungen auszuschließen. Vor allem, wenn sie plötzlich auftreten und sehr ausgeprägt sind, sollten Sie und Ihr Arzt hellhörig werden.

Wenn Sie zudem Lichtblitze wahrnehmen, kann das ein weiteres Anzeichen einer (drohenden) Netzhautablösung sein. Wenn Sie dagegen eine Art Rußregen vor den Augen sehen, könnte es zu einer Einblutung in den Glaskörper gekommen sein, die ebenfalls sofort untersucht und behandelt werden muss.

All das kommt im Zusammenhang mit Mouches volantes allerdings eher selten vor. Normalerweise sind die umherschwirrenden Störenfriede zwar extrem lästig, aber nicht gefährlich.

Ursachen

Wie kommt es zu den Mouches Volantes?

Meist verbergen sich hinter den "fliegenden Mücken" im Auge degenerative Veränderungen, also ganz normale Alterungsprozesse des Glaskörpers. Manchmal können aber auch andere Ursachen zugrundeliegen.

Natürliche Veränderungen im Glaskörper

Der Glaskörper nimmt etwa zwei Drittel des Augapfels ein. Er dient vor allem dazu, ihn zu stabilisieren und in Form zu halten sowie die empfindliche Netzhaut an die dahinterliegende Aderhaut anzuschmiegen, die sie mit Blut und Nährstoffen versorgt.

Der Glaskörper ist also in erster Linie ein Platzhalter, der ansonsten möglichst durchsichtig und unauffällig sein sollte, um den Sehvorgang nicht zu stören. Er besteht zu 98% aus Wasser, enthält kaum Zellen und ist ansonsten nur mit wenigen eiweißhaltigen Kollagenfasern und Hyaluronsäure (wasserbindende Zuckerketten) durchzogen. Letztere speichert große Mengen an Wasser und macht den Glaskörper zu einem festen, stabilen Gebilde.

Im Lauf des Lebens verändert sich die Struktur und Zusammensetzung des Glaskörpers jedoch. Er wird zunehmend flüssiger und instabiler. Dabei verdichten sich die Kollagenfasern und verklumpen zu flächigen, faden- oder fleckförmigen Gebilden, die sich auf die Netzhaut projizieren.

Folgen der Degeneration

Welche Folgen hat die Degeneration?

Neben diesen physiologischen Veränderungen des Glaskörpers können Mouches volantes auch auf ernsthafte Veränderungen und Erkrankungen hindeuten, die jedoch ursächlich wiederum auf die Alterungsprozesse des Glaskörpers zurückgehen.

Wenn sie weiter voranschreiten, kann der Glaskörper irgendwann so instabil werden, dass er sich von der Umgebung abhebt. Das kann Löcher in die Netzhaut reißen, die sich daraufhin abhebt.

Wie Sie sehen, ist es gar nicht so einfach, einzelne Ursachen für die lästigen Störenfriede im Blickfeld ausfindig zu machen und voneinander abzugrenzen. Sie sind vielmehr ein Phänomen, das auf verschiedene Veränderungen im Auge hindeuten kann, die letztlich aber alle vom Glaskörper ausgehen.

Dazu gehören:

  • altersbedingte Verflüssigung und Trübung des Glaskörpers
  • Glaskörperabhebung
  • Glaskörperblutung
  • primäre Netzhautablösung durch Netzhautlöcher infolge der Glaskörperabhebung
Was macht den Glaskörper trüb?

Eine veränderte Zusammensetzung der Glaskörperflüssigkeit kann aber auch andere Ursachen haben und Folge von Erkrankungen des Auges sein. So können Glaskörpertrübungen etwa bei einer Entzündung der Gefäßhaut (Uveitis) auftreten.

Außerdem können Verletzungen des Auges die Optik verändern und zu entsprechenden Seheindrücken führen. Auch Medikamente und chirurgische Eingriffe am Auge können den Glaskörper beeinflussen.

Und schließlich ist Kurzsichtigkeit (Myopie) ein Risikofaktor für Mouches volantes. Das liegt daran, dass bei einer Myopie der Augapfel verlängert ist und der Glaskörper verstärkt gedehnt wird.

Fazit

Mouches volantes gehen auf Veränderungen der Struktur und Zusammensetzung des Glaskörpers zurück. Sie sind meist degenerativ bedingt und dem normalen Alterungsprozess geschuldet. Daneben können Erkrankungen des Auges oder äußere Einflüsse den Glaskörper eintrüben und entsprechende Phänomene provozieren.

Behandlung

Wie werden Mouches volantes ("Fussel" vor den Augen) behandelt?

So ernüchternd es auch klingen mag: In vielen Fällen überhaupt nicht. Die lästigen "Fussel" vor den Augen sind zwar unangenehm, aber in der Regel nicht gefährlich. Eine Behandlung erfolgt daher nur bei starker Beeinträchtigung oder Komplikationen.

Flusen im Glaskörper meist harmlos

Die meisten Menschen sehen irgendwann kleine Punkte, Fäden oder Spiralen vor ihrem Blickfeld umhertanzen und fragen sich, was es damit auf sich hat. Meist nichts Schlimmes. Störend für die Betroffenen sind sie aber allemal. Außerdem kann es, wenn auch recht selten, zu Komplikationen wie einer Netzhautablösung kommen. Blitze im Auge, eine hochziehende Mauer oder ein fallender Vorhang können Alarmsignale sein. Dann ist eine rasche Behandlung nötig.

Bei starken Beschwerden: OP oder Laser

Aber auch ohne solche gefährlichen Zwischenfälle leiden viele Betroffene erheblich unter den Quälgeistern im Auge. Wenn Ihr Alltag und Ihre Lebensqualität dadurch deutlich eingeschränkt sind, gibt es durchaus Möglichkeiten. In Frage kommen folgende Verfahren:

Bei der OP wird der verantwortliche Glaskörper operativ entfernt (sogenannte Vitrektomie). Der Eingriff ist allerdings recht aufwendig und birgt einige Risiken. Dennoch ist er in schwerwiegenden Fällen und bei komplexen Glaskörpertrübungen eine mögliche Behandlungsoption.

Inzwischen gibt es noch ein weiteres Verfahren, das in der klinischen Anwendung immer verbreiteter wird: die Behandlung mit einem speziellen Laser. Die Methode war lange noch nicht ausgereift und wurde eher skeptisch betrachtet. Mittlerweile wurden mit dem sogenannten Nd:YAG-Laser gute Ergebnisse erzielt.

Glaskörperentfernung

Was ist eine Vitrektomie (Glaskörperentfernung)?

Unter einer Vitrektomie versteht man die Entfernung des Glaskörpers. Bei Mouches volantes ("fliegenden Mücken"), die Betroffene oft als "Fusseln" vor dem Auge beschreiben, wird sie nur sehr zurückhaltend durchgeführt.

Wann der Glaskörper raus muss

Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort vitreus = gläsern ab. Eine Ektomie bezeichnet in der Medizin das Herausschneiden eines Organs oder Gewebeteils. Gemeint ist also die operative Entfernung des Glaskörpers (Corpus vitreum), einer gallertartigen, gläsern durchscheinenden Kugel zur Stabilisierung des Augapfels.

Die Vitrektomie ist kein unerheblicher Eingriff im Auge, der auch Risiken birgt und spätere Komplikationen nach sich ziehen kann. Daher entscheiden sich Ärzte mit Bedacht und nur bei dringenden Anlässen dafür.

Dazu gehören beispielsweise gefährliche Ausmaße einer Augenerkrankung bei Diabetes wie Glaskörperblutungen, Netzhautablösungen, aber auch schwere Entzündungen des inneren Auges oder Augenverletzungen. Die vergleichsweise "harmlosen" Mouches volantes gehören in der Regel nicht dazu.

Bei Mouches volantes nur in schweren Fällen

Manchmal ist der Leidensdruck der Betroffenen jedoch so enorm, dass der Eingriff auch bei den kleinen Fusseln, punkt- oder fadenförmigen Gebilden, die ständig durchs Blickfeld huschen, gerechtfertigt sein kann. Das ist aber im Einzelfall genau abzuwägen und erfordert gründliche Voruntersuchungen.

Während die "fliegenden Mücken" im Auge an sich ungefährlich sind, können die Prozesse im Glaskörper, die dafür verantwortlich sind, allerdings weiter voranschreiten. Wenn sich der Glaskörper zunehmend verflüssigt, hebt er sich unter Umständen irgendwann von den anliegenden Schichten ab. Dabei kann die Netzhaut einreißen und sich schlimmstenfalls lösen. Auch hier kann die Vitrektomie angebracht sein.

Was passiert bei der Glaskörperentfernung?

Die operative Entfernung des Glaskörpers (Vitrektomie) kommt nur bei schweren und komplexen Glaskörpertrübungen oder Komplikationen in Frage. Dabei wird der verflüssigte Glaskörper im Inneren des Auges mit einer Nadel abgesaugt.

Drei kleine Stiche ins Auge

Dafür sticht der Augenarzt ein kleines handgeführtes Gerät mit einer spitzen Nadel, das sogenannte Vitrektom, an Iris und Linse vorbei in den Augapfel. Außerdem braucht er eine Lichtquelle, um etwas sehen zu können. Das erfordert einen weiteren kleinen Einstich.

Über einen dritten Zugang wird schließlich eine Spüldrainage ins Auge eingeführt, über die eine Kochsalzlösung eingeleitet wird. So bleibt der Augendruck aufrechterhalten, und der Augapfel behält seine normale Form.

Der entstehende Hohlraum kann auch mit Gas aufgefüllt werden. Flüssigkeit wie auch Gas verbleiben nach der Operation im Auge und werden mit der Zeit vom Körper absorbiert.

Lokale Betäubung reicht

Auch wenn das alles abenteuerlich klingen mag, ist der Eingriff an sich keine große Sache und kann mit den heutigen minimalinvasiven Operationstechniken sehr schonend durchgeführt werden.

Mit der integrierten Saug- und Schneidefunktion des Vitrektoms wird der verflüssigte Glaskörper einfach abgesaugt und an der Basis herausgeschnitten.

Meist wird die Operation unter lokaler Betäubung vorgenommen, wodurch die Schmerzwahrnehmung, aber auch die Beweglichkeit des Auges ausgeschaltet wird. Eine Vollnarkose ist in der Regel nicht nötig, auf Wunsch aber möglich. Für den Eingriff werden Sie für einige Tage stationär aufgenommen.

Kein Allheilmittel

Ziel der Operation ist es, die Trübungen und damit die lästigen Irritationen im Auge zu beheben. Außerdem lässt die Zugkraft auf die Netzhaut nach, wenn der instabile Glaskörper entfernt ist.

Dennoch sind nicht alle Betroffenen nach dem Eingriff beschwerdefrei. Optische Störphänomene können bleiben und andere Sehbeeinträchtigungen hinzukommen. Außerdem kann es sowohl während der Operation als auch noch lange danach zu Komplikationen wie einer Netzhautablösung oder Linseneintrübung kommen.

Die Behandlung ist daher sorgfältig abzuwägen. Sprechen Sie mit Ihrem Augenarzt und lassen Sie sich beraten, welche Therapieoption für Sie die richtige ist.

Was ist eine YAG-Laser-Vitreolyse?

Mit dem speziellen Laser lassen sich verklumpte Eiweißstrukturen im Glaskörper des Auges auflösen (Vitreolyse). So können die lästigen "Fussel" vor den Augen beseitigt werden. Trotz zum Teil guter Erfolge muss sich das Verfahren aber weiterhin bewähren.

Begrenzte Möglichkeiten

Lange gab es für Menschen, denen ständig lästige kleine Punkte oder Fäden (auch Floater genannt) vor den Augen umhertanzen, nur wenig Behandlungsoptionen. Die eine, wenig erbauliche, lautet schlicht "abwarten und sich daran gewöhnen". Die andere, ebenso abschreckende, besteht in der radikalen Entfernung des eingetrübten Glaskörpers.

Beide Verfahren gelten nach wie vor und haben weiterhin in vielen Fällen ihre Berechtigung. Vor allem das müßige Abwarten ist tatsächlich in der Regel üblich bei Mouches volantes, da die schwirrenden Partikel meist harmlos sind und mit der Zeit auch wieder verschwinden können.

YAG-Laser erweitert das Spekrum

Für schwer geplagte Sichtgetrübte gibt es jetzt prinzipiell eine dritte Variante: den YAG-Laser. Über viele Jahre noch nicht ausgereift etabliert sich das Verfahren mehr und mehr bei der Behandlung ausgeprägter Mouches volantes. Das mit vollem Namen Nd:YAG-Laser (Neodym-dotierter Yttrium-Aluminium-Granat-Laser) genannte Gerät zeichnet sich durch extrem niedrige Energiewerte und sehr kleine Rate an Laserimpulsen aus.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Im Vergleich zur Glaskörperentfernung (Vitrektomie) ist das Verfahren weitaus weniger aufwendig und risikoreich. Es kann ambulant durchgeführt werden und kommt ohne Schnitte und Stiche aus, ist also "nicht-invasiv", wie die Mediziner sagen.

Ablauf und Risiken der Laserbehandlung

Wie wird die Laserbehandlung durchgeführt?

So müssen Sie sich das Ganze vorstellen:

Ihre Augen werden mit Augentropfen zunächst betäubt. Danach blicken Sie durch ein Kontaktglas, das vorsichtig auf die Hornhaut aufgesetzt wird, in eine Lichtquelle, die Sie fortan fixieren sollen. Der Arzt sitzt Ihnen gegenüber und schaut seinerseits durch ein Mikroskop direkt in Ihren Glaskörper. Zwischen Ihnen beiden ist der Laser installiert, der mit dem Mikroskop verbunden ist.

Der Arzt richtet den Strahl nun exakt auf die Klümpchen im Inneren des Glaskörpers und "beschießt" sie mit kurzen Laserimpulsen. Dadurch werden die Eiweißknäuel aufgelöst, was in der Fachsprache als Photodisruption bezeichnet wird.

Schmerzfrei

Während der Behandlung sehen Sie eventuell kleine dunkle Teilchen oder Schatten. Ansonsten müssen Sie keine weiteren Unannehmlichkeiten befürchten, insbesondere keine Schmerzen. Danach bekommen Sie zur Sicherheit noch entzündungshemmende Mittel in die Augen getropft.

Nach der Behandlung kann das Auge kurzzeitig noch gerötet sein. Eventuell sehen Sie zudem etwas verschwommen. Daher dürfen Sie danach auch nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, sondern sollten sich am besten abholen lassen.

(Noch) keine Kassenleistung

Eine Behandlung dauert je nach Größe und Menge der Floater etwa 20 bis 60 Minuten. Manchmal sind jedoch mehrere Sitzungen nötig. Das ist deshalb nicht ganz unerheblich für Sie zu wissen, da die Kosten für die YAG-Laser-Vitreolyse zumindest bislang nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Sie müssen daher selbst für die ca. 500 Euro pro Sitzung und Auge aufkommen.

Welche Risiken und Einschränkungen gibt es bei der YAG-Laserung?

Im Vergleich zur Vitrektomie ist die Laserbehandlung recht risikoarm. Die Gefahr für Infektionen ist bei dem nicht-invasiven Verfahren sehr gering. Durch die niedrigen Energiewerte entsteht keine Wärme, so dass das umliegende Gewebe weitgehend verschont bleibt von der Laserwirkung. Dafür sorgt auch die präzise Ausrichtung des Strahls auf die anvisierten Teilchen.

So einfach und elegant das Verfahren aber auch sein mag, ganz frei von Risiken ist es nicht. Grundsätzlich kann es auch hier zu Verletzungen der Netzhaut, Eintrübungen der Linse (Katarakt) oder einem erhöhten Augeninnendruck mit weiteren Komplikationen kommen.

Außerdem kommt die Behandlung nicht für jeden in Frage. Genaue Voruntersuchungen sind wichtig, um herauszufinden, für wen sie geeignet ist. Grundsätzlich sollte sie nur bei massiver Belastung und Einschränkung im Alltag zum Zug kommen.

Voraussetzungen müssen stimmen

Es gibt unterschiedliche Arten von Floatern, die sich zudem an verschiedenen Stellen im Glaskörper tummeln können. Beides ist wichtig, um den möglichen Erfolg der Laserbehandlung abzusehen.

Bei jüngeren Menschen < 45 Jahren sind die Partikel oft klein und liegen nahe an der Netzhaut. Die Gefahr für Verletzungen der empfindlichen inneren Augenhaut ist dann zu groß. Umgekehrt eignen sich auch Verklumpungen, die weit vorne im Glaskörper nahe der Linse liegen, nicht für den Laser, da die Gefahr einer Linsentrübung besteht.

Große, gut abgrenzbare Teilchen im Inneren des Glaskörpers kommen dagegen für die Behandlung am ehesten in Frage. Hier sind auch die Erfolgsaussichten am größten. Erfahrungsberichte aus Einzelpraxen sprechen von bis zu 95%. Je mehr Partikel und je diffuser die Anordnung, umso weniger vielversprechend ist der Laser.

Noch auf Bewährung

Ein weiteres Manko der Laserbehandlung: Bisher fehlen aussagekräftige Studien und Langzeitbeobachtungen, um die YAG-Laser-Vitreolyse zu beurteilen und die langfristigen Folgen abzusehen.

Wenn Sie unter den Fusseln vor Ihrem Blickfeld leiden und sich in Ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt fühlen, lassen Sie sich in einem spezialisierten Zentrum informieren. Eine ausführliche Beratung und ggf. genaue Voruntersuchung sollten selbstverständlich sein.

Quellen:

  • Deutsche Ophthalmologische Geselschaft (DOG) Leitlinien, verfügbar unter: https://www.dog.org/wp-content/uploads/2009/09/Leitlinie-Nr.-22-a-Vorstufen-einer-rhegmatogener-Netzhautabl%C3%B6sung-bei-Erwachsenen-17.11.2011.pdf

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Autorin unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

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