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Was ist eine Mallorca-Akne? Welche Beschwerden sind typisch? Wie sieht die Behandlung aus? Im folgenden Beitrag finden Sie Fragen und Antworten zur Sommer-Akne.

Mallorca-Akne – was ist das?

Die Mallorca-Akne (Acne aestivalis) oder auch Sommer-Akne ist eine Sonderform der Sonnenallergie und zählt zu den häufigsten lichtbedingten Hauterkrankungen in Mitteleuropa. Sie entwickelt sich vor allem bei Menschen, die zu Akne, unreiner Haut oder fettiger Haut neigen.

Zudem tritt die Mallorca-Akne oft im Frühling oder Frühsommer auf. Das hat den Grund, dass die winterblasse Haut nicht mehr an größere Mengen UVA-Strahlung gewöhnt ist und besonders empfindlich auf die Sonneneinstrahlung reagiert.

Auslöser: fettige Haut und Sonnencremes

Die Mallorca-Akne entsteht durch das Zusammenwirken von UV-Strahlen und Bestandteilen fetthaltiger Sonnencremes oder des körpereigenen Talgs in den obersten Hautschichten. Durch die UV-Einwirkung bilden sich freie Radikale in der Haut, die in Verbindung mit den Fetten Entzündungen – besonders im Bereich der Haarfollikel – auslösen können.

Die Hautveränderungen treten meist erst einige Tage nach einem intensiven Sonnenbad auf. Typische Symptome sind:

  • starker Juckreiz
  • Knötchen
  • Pusteln

Hauptsächlich kommt es an talgdrüsenreichen Stellen wie den Streckseiten der Arme, dem Hals, dem Gesicht und dem Dekolleté zu Beschwerden. Am häufigsten trifft es junge Menschen mit eher fettiger Haut und einer Neigung zu Akne. Oft sind es Frauen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. In der Regel bildet sich die Sommer-Akne von selbst zurück, sobald man die Sonne meidet. Meistens dauert es ein paar Wochen, bis die Symptome wieder komplett verschwunden sind.

Bekommt man Mallorca-Akne nur auf Mallorca?

Nein. Die Bezeichnung „Mallorca-Akne“ stammt von dem dänischen Dermatologen Nils Hjorth, der Anfang der 1970er-Jahre den Hautausschlag als erster beschrieb. In seine Praxis kamen damals vermehrt Patienten nach einem Mallorca-Urlaub, die über juckenden Hautausschlag klagten.

Ursache ist aber nicht die Insel Mallorca, sondern die Sonne in Verbindung mit fettiger Haut und Akne-Neigung.

Was kann ich gegen Mallorca-Akne tun?

Da die Mallorca-Akne durch Sonneneinstrahlung ausgelöst wird, ist die wichtigste therapeutische Maßnahme, die Sonne vollkommen zu meiden. Der Hautausschlag sollte auf jeden Fall mit Kleidung vor weiterer UV-Licht-Einwirkung geschützt werden, damit er abklingen kann. Wenn man sich nicht weiter der Sonne aussetzt, gehen die Beschwerden meist innerhalb einiger Tage bis Wochen von selbst zurück.

Welche Salben helfen?

Zudem ist die Behandlung der Mallorca-Akne mit bestimmten Salben und Cremes möglich. Salben mit den Wirkstoffen Tretinoin oder Isotretinoin beispielsweise können helfen, die verstopften Haarbälge und Talgdrüsen zu öffnen und damit ein Abfließen und Ausheilen der entzündeten Pickel die Hautentzündungen ermöglichen.

Kortison-Salben nur bei ausgeprägter Symptomatik und nur für kurze Zeit

Zusätzlich können kühlende kortisonhaltige Gels oder Lotionen den Juckreiz bei Mallorca-Akne lindern. Solche niedrig dosierten Kortison-Salben gibt es auch ohne Rezept in der Apotheke. Das gilt auch für Salben mit Antihistaminika. Auch das sind entzündungshemmende Wirkstoffe, die zum Beispiel bei Allergien zum Einsatz kommen. Sowohl Kortison als auch Antihistaminika lindern auch den Juckreiz, wenn er denn vorhanden ist.

Wichtig: Die Verwendung kortisonhaltiger Cremes und Salben sollte nur bei sehr starken Beschwerden in Erwägung gezogen werden. Denn die enthaltenen Fette können die Entzündungsreaktion bei neuerlicher Besonnung wieder aufblühen lassen. Auf alle Fälle sollten fettfreie und flüssige Zubereitungen (beispielsweise in Gelform) bevorzugt zum Einsatz kommen. Generell kann Kortison bei längerer Anwendung zudem der Haut schaden.

Haut gezielt vorbereiten: Phototherapie

Wenn Sie zu Mallorca-Akne neigen, können Sie auch eine UV-Phototherapie (Lichttherapie) durchführen. Klingt paradox, kann aber helfen. Denn bei dieser Behandlung wird die Haut durch künstliches UV-Licht gezielt an die Sonneneinstrahlung gewöhnt.

Grundsätzlich sollten Sie versuchen, Ihre Haut langsam an die Sonne zu gewöhnen. Das heißt: Nehmen Sie kurze Sonnenbäder von fünf bis zehn Minuten am Vormittag, am Nachmittag und am frühen Abend. Das hilft der Haut, sich langsam an die Sonne anzupassen. Am besten, Sie beginnen mit der „Vorbereitung“ der Haut schon im Frühjahr.

Pickel nicht ausdrücken

Auf keinen Fall sollte man auf dem Ausschlag herumdrücken oder die Pusteln aufkratzen. Denn das verschlimmert die Symptome nur.

Für gewöhnlich nehmen die Beschwerden mit zunehmender Sonnenbräunung ab. Das heißt: Hat sich die Haut erst einmal an die UV-Einwirkung gewöhnt, kann es beim nächsten intensiveren Sonnenbad sein, dass die Mallorca-Akne nicht mehr wieder kommt.

Welche Hausmittel gegen Mallorca-Akne gibt es?

Gegen die Mallorca-Akne sind eine Reihe von Hausmitteln bekannt. Welches davon wie gut wirkt, ist von Person zu Person unterschiedlich, Probieren geht hier also über Studieren. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Hausmittel vor:

Kühlende Kompresse: Kühlen Sie! Kalte Umschläge und kühlende Kompressen können vor allem den Juckreiz bei Mallorca-Akne lindern.

Quark-Umschlag: Streichen Sie den kalten Quark auf ein sauberes Küchentuch, falten Sie es und legen Sie den Umschlag auf die betroffene Hautstelle. Dieses Hausmittel hilft übrigens auch gegen Sonnenbrand.

Aloe Vera und Ringelblumensalbe: Tragen Sie die Salbe vorsichtig auf die Rötungen auf. Aloe Vera beruhigt die Haut, Ringelblumensalbe hilft bei der Heilung.

Pflanzenextrakte: Heilpflanzen wie Hamamelis und Eichenrinde besitzen eine beruhigende Wirkung auf die Haut. Bereiten Sie daraus einen Sud vor, lassen Sie diesen abkühlen und tränken Sie anschließend ein sauberes Tuch damit. Tupfen Sie nun die betroffenen Hautstellen immer wieder damit ab.

Kamille: Auch Kamillenextrakt kann zur Verbesserung der Beschwerden führen. Die Wirkstoffe der Kamille besitzen einen schmerzlindernden und entzündungshemmenden Effekt. Betupfen Sie dafür die betroffenen Stellen mit etwas verdünntem, kaltem Kamillenextrakt.

Karotin-Tabletten: Karotin-Tabletten können vorbeugend als Hausmittel gegen eine Mallorca-Akne eingenommen werden. Das Karotin bereitet die Haut auf die Sonnenbestrahlung vor. Zudem sollten Sie sich 30 Minuten, bevor Sie in die Sonne gehen, unbedingt mit einem fettlosen Sonnenschutz eincremen.

Welche Sonnencreme hilft bei Mallorca-Akne?

Wer weiß, dass er zu Mallorca-Akne neigt, sollte bei der Auswahl der Sonnencreme vorsichtig sein. Denn fetthaltige Kosmetikprodukte (Cremes, Lotionen) und Sonnencremes mit Emulgatoren können die Mallorca-Akne fördern.

Das hat den Grund, dass die in herkömmlichen Cremes enthaltenen Emulgatoren 24 Stunden in der Haut bleiben und so noch am nächsten Tag - und bei UV-Einstrahlung - eine Entzündungsreaktion auslösen können.

Fettfreie Sonnencreme verwenden

Generell gilt:

  • Verwenden Sie fettfreie Produkte und Sonnencremes ohne Emulgatoren, am besten in flüssiger Form (zum Beispiel Gelform oder als Spray).
  • Verzichten Sie auf stark parfümierte Produkte. Denn die darin enthaltenen Duftstoffe können die Haut unter Sonneneinstrahlung zusätzlich reizen.
  • Schonende Sonnenschutzprodukte mit UV-Filtern aus Zinkoxid und Titanoxid sind bei Mallorca-Akne und empfindlicher Haut besonders empfehlenswert.
  • Für allergische Haut bewährt hat sich hier zum Beispiel Ladival® allergische Haut Gel LSF 20 oder LSF 30. Das Sonnenschutzgel wurde speziell für sonnenempfindliche und allergiegefährdete Haut und zur Anwendung bei Mallorca-Akne entwickelt. Es zieht schnell in die Haut ein und schützt sofort nach dem Auftragen. Schauen Sie mal hier…

Noch ein Extra-Tipp:
Wussten Sie, wie wichtig Mikronährstoffe für Ihre Gesundheit sind?
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Nina Schratt-Peterz, Ernährungsberaterin und medizinische Fachautorin

Nina Schratt-Peterz
Ernährungsberaterin und medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien
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  • Online-Redakteurin für die jameda GmbH
  • Ernährungsberaterin in München

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
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  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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