Was ist eine Neoplasie?
Viele Ärzte benutzen das Wort als Synonym für Krebs. Fachlich korrekt bedeutet Neoplasie aber nur eine Neubildung von Körpergewebe und ist an sich noch nichts Schlimmes. Erfolgt diese Vermehrung von Körpergewebe im Rahmen einer Fehlregulation des Zellwachstums, kann daraus ein Tumor entstehen.
Über Gutartigkeit und Bösartigkeit ist damit also noch nichts ausgesagt, geschweige denn, ob und wie stark ein ungebremstes Krebswachstum schon im Gange ist. Häufig weisen die vermehrten Zellen aber auch Veränderungen auf, und je stärker diese ausfallen, umso gefährlicher kann die weitere Krebsentwicklung in der Regel werden. Für den Laborarzt, der das Gewebe auf etwaige Veränderungen untersucht, handelt es sich um einen nüchternen Befund, den er anhand bestimmter Kriterien feststellt, die der aktuelle Stand der Krankheitslehre vorgibt.
Begriff wird oft unüberlegt benutzt
Im ärztlichen Sprachgebrauch in Praxis und Klinik wird unter Neoplasie sehr häufig ein bösartiges Tumorgeschehen verstanden. Entsprechend schockierend wirkt der Befund für viele Patienten, die mit ihren Ängsten dann meistens alleine gelassen werden. Das sollte aus mindestens drei Gründen vermieden werden: Erstens bedeutet der Befund „Neoplasie“ eben häufig nicht, dass sich schon ein „echter“ Krebs mit negativen Folgen gebildet hätte. Zweitens leidet die Lebensqualität unnötig unter Ängsten, die durch Informations- und Kommunikationsmängel geschürt werden. Und drittens zählen eine lebensfrohe Haltung und eine gute psychische Verfassung zu den wichtigsten Heilkräften bei jeglichem Krankheitsgeschehen, erst recht bei Krebs und seinen Vorstufen.
Vor allem geringgradige Neoplasien bilden sich übrigens sehr häufig von selbst wieder zurück.