Die Wundrose (Erysipel) ist eine bakterielle Infektion der Haut, die oft von Mattigkeit, Fieber und Schüttelfrost begleitet wird. Die Entzündung zeigt sich gerne an Unterschenkeln oder Gesicht in Form einer asymmetrischen, geröteten, schmerzhaften Schwellung. Sportliche Aktivitäten sind während dieser Zeit tabu.
Der Weg zur Infektion
Das in Deutschland weit verbreitete Erysipel ist eine akute Infektionskrankheit, die meist vom "Eiterkeim" Streptococcus pyogenes ausgelöst wird. Er dringt über kleine Hautrisse bzw. Verletzungen in unseren Körper, wo er sich unbehandelt rasch vermehren kann.
Am häufigsten sieht man Erysipele übrigens an den Unterschenkeln. Das liegt nicht selten an einer ungünstigen Konstellation bestimmter Risikofaktoren. So weisen viele Betroffene neben einer arteriellen Durchblutungsstörung, einer Venenschwäche oder einer Lymphabflussstörung zusätzlich auch gerne einen klassischen Fußpilz auf. Hierbei dient insbesondere die aufgequollene (mazerierte) Haut im Bereich der Zehenzwischenräume als ideale Eintrittspforte für die Keime.
Hören Sie auf Ihren Körper
Gerade wenn Sie zum ersten Mal an einem Erysipel erkranken, werden Sie merken, dass diese Infektion sich auf Ihren ganzen Organismus auswirkt. Sie fühlen sich schlapp, antriebslos und möchten am liebsten ins Bett. Es kann sogar sein, dass Sie zunächst denken, Sie brüten einen grippalen Infekt aus. Die Hautsymptome treten nicht immer zeitgleich auf, sondern können sich durchaus erst ein paar Tage später zeigen.
Wichtig ist, dass Sie in diesem Zusammenhang die Signale Ihres Körpers nicht einfach ignorieren, denn sie stellen einen Schutzmechanismus dar. Die Wundrose ist zwar primär eine Infektion der Haut, kann sich aber bei unzureichender Behandlung und Schonung zu einer gefährlichen Erkrankung entwickeln, die auch innere Organe befallen kann.
Das sollten Sie grundsätzlich beachten
Egal an welchem Körperteil sich das Erysipel zeigt, für alle Varianten gilt: Halten Sie die empfohlene Bettruhe ein, vermeiden Sie Anstrengung und Aufregung, gehen Sie nicht in die Sonne und führen Sie die Ihnen empfohlene Therapie gewissenhaft durch.
Manch einer kommt hierbei mit einer zweiwöchigen Behandlungszeit in Form von Penicillintabletten, kühlenden antiseptischen Umschlägen und ggf. einer Schmerzmedikation aus. Andere müssen jedoch aufgrund eines schweren Krankheitsverlaufs oder wegen (möglicher) Komplikationen im Krankenhaus behandelt werden. Bei einem Gesichtserysipel ist eine stationäre Therapie, ggf. sogar mit Kau- und Sprechverbot, nicht ungewöhnlich.
Sie sehen, der Krankheitsverlauf bei einer Wundrose kann stark variieren. Nehmen Sie daher diese Infektion nicht auf die leichte Schulter. Wenn Sie die Empfehlungen und Verordnungen Ihres behandelnden Arztes konsequent befolgen, können Sie davon ausgehen, dass das Erysipel komplett abheilt. Spätestens ab diesem Zeitpunkt spricht nichts mehr dagegen, Ihren täglichen Aktivitäten uneingeschränkt wieder nachzugehen.
Sport, Schwimmen, Sauna
Es gibt keine allgemein gültigen Ratschläge bezüglich der Länge und der Art der Schonzeit beim Erysipel. Grundsätzlich sollten Sie aber während der akuten antibiotischen Behandlung weder Sport machen noch in die Sauna oder zum Schwimmen in öffentliche Einrichtungen gehen. All diese Aktivitäten belasten Ihren Körper und können die Heilung verzögern oder sogar verhindern.
Der Krankheitsverlauf beim Erysipel ist sowohl abhängig von Ihrem Allgemeinzustand, von möglichen Begleiterkrankungen und Risikofaktoren als auch von der Lokalisation der Infektion. Erst unter Berücksichtigung dieser Umstände und dem individuellen Ansprechen auf das verordnete Antibiotikum kann Ihr Arzt Ihnen wieder zu sportlichen Tätigkeiten raten.