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Die Hauptgründe zur Schließung einer Zahnlücke sind die Wiederherstellung der Ästhetik, der Kaufunktion und der Sprachfunktion.

Dabei muss zwischen Front- und Backenzähnen unterschieden werden:

Das Fehlen von Frontzähnen führt aufgrund ihrer Position meistens zu einer optischen und sprachlichen Beeinträchtigung. Denn die Frontzähne sind zusammen mit der Zunge für das Formen bestimmter Laute zuständig. Es gibt hier also offensichtliche Gründe zur Schließung der Zahnlücke

Wie aber sieht es bei den Backenzähnen aus?

Fehlen mehrere Zähne, ist natürlich die Kaufunktion erheblich eingeschränkt. Auch die Ästhetik kann leiden, da das Fehlen mehrerer Backenzähne zu einer optisch eingefallenen Wange führen kann.

Geht man aber vom Fehlen eines einzelnen Backenzahns aus, dann gibt es vorerst keine erheblichen Beeinträchtigungen. Muss die Zahnlücke dann trotzdem geschlossen werden? Die Antwort lautet: ja! Das liegt daran, dass die Zähne mit dem Kiefer ein dynamisches System bilden. Das bedeutet, wenn ein Zahn verloren geht, dann werden sich die angrenzenden Nachbarzähne und die gegenüberliegenden Zähne des anderen Zahnbogens bewegen. Wenn man sie nicht aufhält, dann in der Regel so lange, bis sie Kontakt finden. Das führt bei den Nachbarzähnen entweder zu einem Kippen (Längsachse der Zähne verändert die Position) oder die Zähne wandern entlang des Zahnbogens (Bewegung der Zähne ohne Verändern der Längsachse).

Bei den gegenüberliegenden Zähnen führt es zu einer Bewegung in Richtung des gegenüberliegenden Zahnbogens. Das bedeutet ein Herauswachsen des Zahns aus dem Zahnfach (Alveole), was zu einem optisch verlängerten Zahn führt (Elongation). Diese Veränderungen führen zu Fehlpositionen der Zähne, die eine nachträgliche Versorgung der Zahnlücke mit einer Prothese erschweren und je nach Grad eine kieferorthopädische Behandlung erforderlich machen.

Einzig im Fall von fehlenden Backenzähnen am Ende des Zahnbogens, das heißt, wenn es keine Lücke gibt, kann man eventuell von einer Behandlung absehen. Voraussetzung dafür ist, dass auch der gegenüberliegende Zahn fehlt, da dieser sich sonst zum anderen Zahnbogen hinbewegen kann, bis er schließlich auf das Zahnfleisch beißt. Diese Fehlstellung müsste dann wiederum behandelt werden.

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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