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Derzeit kursierend viele beunruhigende Meldungen, dass in einigen Sonnenschutz-Produkten ein krebserregender Stoff enthalten ist. Genauer gesagt handelt es sich dabei um einen synthetischen UV-Filter, das Octocrylen, welches sich bei längerer Lagerung zu einem krebserregenden Stoff, dem Benzophenon, zersetzt.

Die Grundlage dieser Meldungen ist eine im Frühjahr 2021 veröffentlichte Studie von einer U.S.-amerikanischen und französischen Forschungsgruppe. Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) hat daraufhin einige Empfehlungen für die Verbraucher ausgesprochen.

Auf einen Blick

  • Bei längerer Lagerung kann in Octocrylen-haltigen Sonnenschutzmitteln das krebserregende Benzophenon entstehen. Das gilt auch für ungeöffnete Produkte.
  • Verbraucher sollen zum Schutz vor Hautkrebs weiterhin Sonnenschutzmittel auftragen, jedoch nur frische.
  • Sonnenschutz-Produkte ohne Octocrylen sind nach aktuellem Stand nicht betroffen.

Die Studie kurz erklärt: gängige Sonnenschutzmittel auf dem Prüfstand

Bei der genannten Studie wurden insgesamt 17 Sonnenschutz-Produkte von bekannten Herstellern, 9 davon aus der EU und 8 aus den U.S., genauer auf den krebserregenden Stoff hin untersucht. Nur ein Produkt enthielt nicht den Inhaltsstoff Octocrylen.

Bei den insgesamt 16 Octocrylen-haltigen, frisch gekauften Sonnenschutzmitteln wurde in geringen Mengen das krebserregende Benzophenon nachgewiesen. Bei dem einen Octocrylen-freien Produkt nicht.

Danach wurde durch ein spezielles Verfahren innerhalb von sechs Wochen eine beschleunigte Alterung hervorgerufen. Diese simuliert eine Lagerung der Sonnenschutz-Produkte von etwa einem Jahr. In der anschließenden Untersuchung stellte sich heraus, dass sich die Menge des krebserregenden Benzophenons im Durchschnitt mehr als verdoppelt hatte. Ausgenommen das eine Octocrylen-freie Produkt, hier wurde auch nach der simulierten Lagerung kein Benzophenon nachgewiesen. Stellt sich nun natürlich die Frage, welche Auswirkungen das auf den Verbraucher hat.

Empfehlung der dermatologischen Fachgesellschaft: mit frischen Produkten eincremen

Im Anschluss an die Studie hat sich die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) dazu geäußert. Die zuständigen Spezialisten fordern derzeit eine Überprüfung seitens der Hersteller und auch der entsprechenden Überwachungsbehörden.

Gleichzeitig wird eingehend davor gewarnt, sich aufgrund der Meldungen auf keinen Fall weniger durch Eincremen vor der Sonne zu schützen. Die Schutzwirkung der Sonnenschutzmittel vor Hautkrebs würden das Risiko des darin enthaltenen Benzophenons deutlich übersteigen. Neben der Meidung von direkter Sonneneinstrahlung und dem Tragen von entsprechender Kleidung, wäre das Auftragen von Sonnenschutz-Produkten mit hohem Lichtschutzfaktor weiterhin der effektivste Schutz vor Hautkrebs durch Sonneneinstrahlung, so die eindeutige Empfehlung der Dermatologen.

Alte Produkte im Zweifel nicht mehr verwenden!

Verbraucher sollten aber darauf achten, nur frische Sonnenschutzmittel zu verwenden und alte Produkte im Zweifel lieber zu entsorgen. Das gilt sowohl für angebrochene als auch für ungeöffnete Produkte – und außerdem auch unabhängig vom Preis. In der Studie wurden gängige Sonnenschutzmittel aller Preisklassen untersucht, darunter auch sehr teure Produkte.

Das bedeutet, am Ende der Badesaison lieber einmal den Bestand an Sonnenschutzmitteln kontrollieren und im Zweifel vor dem nächsten Urlaub noch einmal frisch einkaufen. Alternativ können Sie beim Kauf auch darauf achten, Octorcylen-freie Sonnenschutz-Produkte zu nehmen. Das Eincremen zum Schutz vor Hautkrebs sollte aber auf keinen Fall reduziert werden!

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Chiara Grabmann, Ärztin

Dr. med. Chiara Grabmann
Ärztin

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinikum Großhadern

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Dr. med. Chiara Grabmann, Ärztin

Autorin
Dr. med. Chiara Grabmann
Ärztin / medizinische Fachautorin

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