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Nein, es gibt es auch Gegenstimmen. Von einigen Experten nämlich wird die Vorsorge – zumindest bei Personen ohne besondere Risiken – immer wieder in Frage gestellt. Deren Argument: Man würde zwar mit der Darmspiegelung einen möglichen Darmkrebs früher entdecken. Es sei aber fraglich, ob man deshalb auch bessere Chancen habe.

Unterm Strich spricht vieles für die Vorsorge

Allerdings ist auch diese Herangehensweise kritisch zu sehen. Sie stimmt nämlich nur, wenn man nach der Entdeckung nichts gegen den Krebs tun kann. Das ist bei Darmkrebs aber nicht der Fall. Gerade frühe Tumoren lassen sich sehr oft vollständig heilen.

Männer oder Frauen: Darmkrebsrisiko

Männer haben anscheinend in jedem Alter ein höheres Risiko als Frauen. In einer Analyse von über 600.000 Darmspiegelungen zeigte sich, dass die typischen Vorstufen von Darmkrebs (Polypen) bei Männern etwa doppelt so häufig gefunden werden wie bei Frauen.

Wie steht es um die wissenschaftlichen Beweise dafür?

In einer Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) wurden 3.300 Saarländer untersucht. In der ersten Gruppe (bereits mehrere Darmspiegelungen) lag die Häufigkeit bösartiger Befunde bei 6%, in der zweiten Gruppe (erste Darmspiegelung) dagegen bei 11%. In der ersten Gruppe wurden demnach mehr Tumore rechtzeitig entdeckt und entfernt.

Unterm Strich steht folgendes fest: Wer frühzeitig und regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge (incl. Darmspiegelung) geht, reduziert sein Risiko, eine ausgewachsene Darmkrebserkrankung zu bekommen, auf fast Null.

Quellen:

  • Deutsches Krebsforschungszentrum.
  • Deutsche Medizinische Wochenschrift 2006; 131 (8): 379-383.
  • PLoS ONE, 24.5.2011 [Epub], AllesWissen.

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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