Alkohol im nächtlichen Blut sorgt für schlaffe Muskeln. Auch und vor allem in den oberen Atemwegen. Das führt dazu, dass der Gaumen, Rachenbereich und die Luftröhre etwas enger werden, weil die Wände nicht mehr straff sind. Und damit verstärken sich die rasselnden Schnarchgeräusche, die in den meisten Fällen auf eine erschlaffte Rachenmuskulatur zurückgehen.
Gefährlich: Begünstigung einer Schlafapnoe-Entwicklung
Das ist nicht nur für den Bettnachbarn problematisch, sondern vor allem auch für den Schnarcher selbst. Denn auf längere Sicht kann sich aus den ständig verengten oberen Atemwegen und dem gesundheitlich eher harmlosen Schnarchen eine sogenannte Schlafapnoe entwickeln. Das ist eine häufige Erkrankung, bei er es zu wiederkehrenden Atemaussetzern während des Schlafens kommt.
Eine mäßige Alkoholmenge reicht bereits aus, um ein mildes Schlafapnoe-Syndrom in einen schwergradigen Befund zu verwandeln. Einen Vorteil hat das immerhin: Zum Zwecke der Diagnosestellung im Schlaflabor können die nächtlichen Messungen mit und ohne vorherigen Alkoholkonsum miteinander verglichen werden.
Quellen:
- BMJ British Medical Journal, EurekAlert, Alcohol Clinical and Experimental Research, Vol 34, No 11, 2010: PP 1961-1971.
- EurkAlert, European Journal of Epidemiology, Research Laboratories der Stiftung Giovanni Paolo II, Campobasso, Italien
- Prinz et al., Akute Verschlechterung der linksventrikulären Funktion nach einmaligem Alkoholkonsum, Abstract P 415, Clin Res Cardiol 100, 2011; 77. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK)
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Nutrition and Cancer 2011; 63: 983-90
- BMC Immunology 2011, 12:55doi:10.1186/1471-2172-12-55
- Journal of the American Heart Association 7/10