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Nichts. Nehmen Sie das Angebot für eine behütete Auszeit von der im Alltag erlebten Überforderung ruhig an und gönnen Sie sich die Annahme fremder (therapeutischer) Hilfe.

Bei vielen Gesunden läuten die Alarmglocken, wenn von einer Einweisung in die Psychiatrie die Rede ist. Horrorszenarien spielen sich vor dem geistigen Auge ab, die „Klapse“ gilt auch nach Jahren und Jahrzehnten der Antistigma-Aufklärung noch für viele als das gesellschaftliche „Aus“.

Nicht so wie in "Einer flog über das Kuckucksnest"

Zu Unrecht. Die stationäre Aufnahme bietet u.a. Menschen mit schwerer Depression – und für die ist sie in erster Linie auch gedacht – einen behüteten Rückzugsort, um zur Ruhe und Besinnung zu kommen und adäquat medizinisch behandelt werden zu können. Moderne psychiatrische Kliniken und Behandlungskonzepte haben mit dem im legendären Filmklassiker „Einer flog über das Kuckucksnest“ gezeichneten Anstaltsirrsinn nichts (mehr) gemein.

Es gelten die gleichen Grundsätze wie auch bei Klinikaufenthalten aufgrund körperlicher (somatischer) Erkrankungen: Als Patient sollte man, so gut es geht, am eigenen Heilungsprozess mitwirken, den Aufbau einer vertrauensvollen therapeutischen Beziehung ermöglichen und gleichzeitig nicht auf das Mitdenken – und berechtigte Ansprüche – in eigener Sache verzichten.

Wichtige Fragen, die viele Betroffene beschäftigen:

Wann ist ein stationärer Aufenthalt in der Psychiatrie sinnvoll und wie lange dauert so eine Behandlung?

Die Aufnahme in eine psychiatrische Klinik ist vor allem im Akutfall wichtig, etwa wenn Suizidgefahr besteht. Aber auch bei langjährigen chronischen Erkrankungen, die sich durch eine ambulante Behandlung nicht verbessern, kann ein stationärer Aufenthalt sinnvoll sein.

Der Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik ist in der Regel deutlich länger als in anderen Krankenhäusern und umfasst meist mehrere Wochen bis Monate.

Was passiert während der Behandlung?

Auch das hängt ganz von der Erkrankung und dem jeweiligen Beschwerdebild ab. Jeder bekommt eine individuell auf ihn abgestimmte Behandlung, die ganz verschiedene Bausteine enthalten kann. Neben Medikamenten und Psychotherapie sind das z.B. Ergo-, Kunst- oder Sporttherapie. So ist der Tag in der Psychiatrie gut gefüllt!

Werde ich in der Psychiatrie gefangen gehalten?

Dieses Schreckgespenst kursiert noch immer. Fakt ist: Es gibt „geschlossene“ Stationen, die man nicht verlassen kann. Das hat aber seinen guten Grund und dient in Akutsituationen nicht zuletzt dem Schutz der Betroffenen selbst. Offene Stationen können Sie dagegen jederzeit verlassen, sollten das allerdings mit Ihren Therapeuten besprechen.

Stimmt es, dass man in der Psychiatrie „ruhiggestellt“ wird?

Wenn jemand stark erregt oder gar selbstgefährdet und für Gespräche nicht mehr zugänglich ist, helfen beruhigende Medikamente oft sehr gut und entspannen die Situation. Das ist aber kein Dauerzustand und hat auch nichts mit „Ruhigstellen“ zu tun. Vielmehr soll es den Betroffenen helfen, zur Ruhe zu kommen und sich wieder auf das Gespräch einzulassen.

 

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Kommentare Archiv:


Major Depression
Mittwoch, den 13. Juli 2016 um 14:45 Uhr
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll! Ich heiße Heike, 48 Jahre, seit 3 Jahren EU-Rentnerin, 2× geschieden, 2 erwachsene Kinder. Ich lebe seit kurzem in einer neuen Beziehung. Ca. 1991 begann ES. Ich musste weinen, war mut- und kraftlos, unendlich traurig, enttäuscht von mir selbst, hatte Herzrasen und und und. Zu der Zeit versuchte ich ALLES, aber vergebens. 
Ca. 1995 wurde es so schlimm, das ich weinend bei meiner sehr lieben Hausärztin fast zusammen klappte. Ich konnte einfach nicht aufhören zu weinen (inklusive mehrere Selbstmordgedanken), hatte bis dato bereits eine Psychotherapeuthin und 10 Sitzungen. Als SIE nicht weiterkam
 
Krankenhausaufenthalt in einer Psychiatrie
Freitag, den 03. Juni 2016 um 10:44 Uhr
Immer wieder, mir ging es nach einer Trennung so schlecht, dass ich nicht mehr aufstehen wollte. Mein Sohn war damals noch klein, 10 Jahre alt. Er war damals bei meinen Eltern, denn ich war 6 Wochen in der Klinik. Man hat mir sehr geholfen. Alleine wäre ich da nicht raus gekommen. Natürlich habe ich 3 Jahre Medikamente nehmen müssen, aber das war es mir wert. Man muss sich nicht schämen, wenn man psychisch krank ist.
 
Übergriffe in der Psychiatrie
Montag, den 20. Juli 2015 um 22:30 Uhr
http://www.klinikbewertungen.de/klinik-forum/erfahrung-mit-heckscher-klinik-muenchen 
Und dazu die zweite Bewertung von "Katharina13Jahre berichtet als Patient" !!!!! Wer die Klinikbewertungen durchliest, kommt ständig auf derartige Berichte!!!!!! WAS IST DA LOS??????? Leben wir noch in den 50ern????? Eine Stellungnahme eines Psychiaters/einer Psychiaterin wäre hier sinnvoll. Oder gilt hier auch, dass eine Krähe der Anderen kein Auge aushackt???????

Autor unseres Artikels
 
Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.

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Dr. Hubertus Glaser
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