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In unserer modernen Welt sind digitale Geräte allgegenwärtig, und viele Eltern fragen sich, wie sich die Nutzung von Smartphones, Tablets und Fernsehern auf ihre Kinder auswirkt. Eine australische Studie hat nun untersucht, wie die Bildschirmzeit möglicherweise die wertvollen Interaktionen zwischen Eltern und Kindern beeinflusst.

Was war das Ziel der Studie?

Die australischen Wissenschaftler wollten den Zusammenhang zwischen der Bildschirmzeit von Kleinkindern und drei wichtigen Aspekten der Eltern-Kind-Kommunikation über einen längeren Zeitraum untersuchen:

  • die Anzahl der von Erwachsenen gesprochenen Wörter,
  • die kindlichen Vokalisationen (also die Laute und Wörter, die das Kind selbst produziert)
  • und die Anzahl der Gesprächswendungen (also die wechselseitigen Dialoge zwischen Eltern und Kind).

Wie wurde die Studie durchgeführt?

Die Studie wurde in den Haushalten von 220 Familien durchgeführt und benutzte fortschrittliche Spracherkennungstechnologie, um die Sprachumgebung und die Bildschirmzeit der Kinder über einen durchschnittlichen Tag von 16 Stunden zu erfassen. Diese Daten wurden alle sechs Monate gesammelt, und zwar im Alter von 12, 18, 24, 30 und 36 Monaten.

Bildschirmzeit reduziert „echte“ Sprachkontakte

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass mit zunehmender Bildschirmzeit die Anzahl der gesprochenen Wörter von Erwachsenen, die Vokalisationen der Kinder und die Gesprächswendungen signifikant abnehmen. Besonders deutlich war dieser Effekt bei Kindern im Alter von 36 Monaten. Für jede zusätzliche Minute Bildschirmzeit gab es 6,6 weniger gesprochene Wörter von Erwachsenen, 4,9 weniger Vokalisationen der Kinder und 1,1 weniger Gesprächswendungen.

Warum ist eine sprachreiche Umgebung wichtig?

Eine sprachreiche häusliche Umgebung ist entscheidend für die Sprachentwicklung von Kindern in den frühen Jahren. Durch Gespräche und verbale Interaktionen lernen Kinder neue Wörter, Satzstrukturen und kommunikative Fähigkeiten. Diese frühen sprachlichen Erfahrungen sind die Grundlage für ihre spätere schulische und soziale Entwicklung.

Was ist Technoferenz?

Der Begriff Technoferenz beschreibt die Störung von zwischenmenschlichen Interaktionen durch technologische Geräte. Also zum Beispiel die alltäglichen Störungen und Unterbrechungen durch Anrufe und SMS.

Fazit: Was bedeutet das für Eltern?

Die Ergebnisse dieser Studie unterstützen die Annahme, dass Bildschirmzeit die wertvollen Gelegenheiten für Gespräche und Interaktionen zwischen Eltern und Kindern stören kann. Eltern sollten sich dessen bewusst sein und gezielt Zeiten ohne Bildschirmnutzung einplanen, um mehr Raum für direkte Interaktionen und Gespräche zu schaffen.

Fazit

Zusammenfassend zeigt diese Studie, wie wichtig es ist, die Bildschirmzeit von Kleinkindern zu begrenzen. Dafür gibt es viele gute Gründe, einer davon ist, die sprachliche Entwicklung optimal zu unterstützen. 

Quellen:

Brushe ME, Haag DG, Melhuish EC, Reilly S, Gregory T. Screen Time and Parent-Child Talk When Children Are Aged 12 to 36 Months. JAMA Pediatr. 2024;178(4):369–375. doi:10.1001/jamapediatrics.2023.6790

 

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