Das kommt vor allem darauf an, welches OP-Verfahren bei Ihnen durchgeführt wurde, welchem Beruf Sie nachgehen und in welcher Allgemeinverfassung Sie sich befinden. Die durchschnittliche Arbeitsunfähigkeit nach einer Leistenbruch-OP beträgt etwa 1 bis 2 Wochen, kann jedoch individuell stark variieren – vor allem, wenn Sie einer körperlich schweren Arbeit nachgehen.
Viele der Operationen (Herniotomien) werden inzwischen ambulant durchgeführt, was bedeutet, dass Sie noch am OP-Tag nach Hause gehen können. Sollte der Eingriff bei Ihnen dagegen stationär durchgeführt werden, müssen Sie in der Regel mit einem zwei- bis dreitägigen Krankenhausaufenthalt rechnen.
Bauchschnitt oder minimal-invasiv?
Bei der Leisten-OP gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten: ein klassische Operation mit einem Bauchschnitt (offene OP) oder ein minimal-invasiver Eingriff, bei dem die Chirurgen durch eine kleinere Öffnung ihre Geräte durch eine Röhre einführen und über eine Kamera operieren. Jede OP-Methode hat Ihre Vor- und Nachteile. Ein großer Pluspunkt bei der minimal-invasiven Laparoskopie (Bauchspiegelung) gegenüber der offenen, konventionellen Herniotomie ist allerdings, dass Sie körperlich deutlich früher belastbarer sind. Der Grund: Bei der offenen Bauchchirurgie brauchen die genähten Körperschichten deutlich mehr Zeit, um ausreichend fest miteinander zu verheilen.
OP mit Netz: schneller wieder fit
Je nach OP-Methode wird eine zusätzliche Verstärkung der Bauchwand entweder mit einem feinen Kunststoffnetz oder mit körpereigenem Gewebe eingebaut. Herniotomien mit Netzeinsatz sind insbesondere für die Menschen von Vorteil, die viel Sport treiben oder in körperlich anstrengenden Berufen arbeiten. Dennoch sollten Sie auch hier in den ersten zwei bis drei Wochen nichts Schweres heben oder tragen. Zum Vergleich: Bei einer Leistenbruch-OP ohne Netzeinsatz müssen Sie mindestens acht Wochen auf Sport und körperliche Belastungen verzichten.