Ja. Es klingt ein bisschen absurd, aber die Datenlage dazu ist eindeutig. Sowohl Nichtraucher als auch Ex-Raucher erkranken häufiger an einer Colitis ulcerosa als aktive Raucher.
Zusammenhang mysteriös
Bislang ist völlig unklar, woran das liegt. Die Wissenschaft tappt hier noch im Dunkeln. Versuche, eine Colitis ulcerosa mit Nikotinpflastern zu behandeln, blieben erfolglos. Ein klares Argument gegen das Nikotin als Ursache. Was die Situation noch nebulöser macht, ist die Tatsache, dass die andere chronisch-entzündliche Darmerkrankung, der Morbus Crohn, bei Rauchern nachweislich häufiger auftritt. Und das, obwohl sich die beiden Erkrankungen ansonsten so stark ähneln.
Rauchen ist keine Therapie
In einem immerhin sind sich alle Experten einig: Zu rauchen, um eine Colitis ulcerosa zu verhindern, ist Quatsch. Und auch, eine Colitis ulcerosa selbst zu behandeln, in dem man eine nach der anderen qualmt, ist Unsinn. Denn zum einen ist ein bremsender Effekt des Rauchens, wenn die Erkrankung bereits besteht, nicht nachgewiesen. Zum anderen sind die damit neu heraufbeschworenen Risiken für Herzinfarkt, Lungenkrebs und viele andere Erkrankungen, die man nicht haben will, Grund genug, darauf zu verzichten.