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Wie wirkt eine Plasmapherese bei Multipler Sklerose? Wie läuft die Behandlung ab und für wen ist die Maßnahme geeignet? Diese und weitere Fragen beantworten wir in folgendem Beitrag.

Ablauf

MS: Was ist eine Plasmapherese?

Plasmapherese ist ein Verfahren, bei dem Blutplasma, d.h. der flüssige Teil des Blutes, von den festen Bestandteilen, den Blutzellen, außerhalb des Körpers getrennt wird. Die Plasmapherese ist eine Option zur Behandlung des MS-Schubes, wenn Medikamente nicht zu einer ausreichenden Besserung führen.

In der Behandlung der Multiplen Sklerose erfolgt kein kompletter Austausch des Plasmas, es werden jedoch über Membranen schädliche Bestandteile des Immunsystems (Antikörper) aus der Flüssigkeit entfernt.

Antikörper werden ausgewaschen

Für die Plasmapherese, umgangssprachlich auch „Blutwäsche“ genannt, wird über eine oberflächliche Vene das Blut über Infusionsschläuche zum Plasmapherese-Gerät geleitet, das flüssige und feste Bestandteile mithilfe von Filtern oder Zentrifugen trennt. Die festen Bestandteile, die Blutzellen, werden wieder in die Blutbahn geleitet, das Plasma aufbereitet oder ersetzt.

Das ganze Verfahren ähnelt der Dialyse bei Nierenerkrankungen, nur dass hier tatsächlich nur das Blutplasma ausgewaschen wird. Und im Gegensatz zur Dialyse bei schweren Nierenleiden ist die Plasmapherese bei der MS zum Glück meistens nur ein eher singuläres oder zumindest seltenes Ereignis. Der Name Plasmapherese kommt übrigens aus dem Griechischen (Apherese = "wegnehmen, entfernen").

Einsatz bei MS

MS: Wem kann eine Plasmapherese helfen?

Das ist leider im Vorfeld gar nicht so einfach zu beantworten. Die Plasmapherese ist grundsätzlich nur eine Option für den schweren Schub einer Multiplen Sklerose, der auf medikamentöse Immunblocker (Kortison) nicht anspricht. Und sie hilft nur denjenigen mit MS, in deren Entzündungsherden sich lösliche Antikörper finden.

Zum Hintergrund: Forscher stellten fest, dass die mikroskopischen Vorgänge in den Entzündungsherden der MS nicht bei allen Erkrankten die gleichen sind. Bei einer Subgruppe von Betroffenen kommt es in den entzündlichen Veränderungen zur Ablagerung bestimmter Antikörper, die mit der Plasmapherese aus dem Blut entfernt können, so dass sie nicht mehr abgelagert werden können. Bei diesen Personen kann die Plasmapherese die Beschwerden oft relativ gut lindern.

Letztlich ein Versuch auf Verdacht

Aber ob man zu diesem Subtyp gehört, lässt sich vor einer Behandlung nicht klären, denn dazu müsste Hirngewebe entnommen werden. Einfache Tests dazu gibt es nicht. Deshalb ist die Plasmapherese letztlich fast immer ein "Try and error"-Verfahren. Sprich: Man weiß erst hinterher, ob es funktioniert.

Ein Behandlungsversuch mit der Plasmapherese ist kein Bagatell-Eingriff und gehört in die Hand von Experten. Lassen Sie sich in jedem Fall von den Ärzten vorher sehr ausführlich über alle Chancen und Risiken informieren.

Ist eine Plasmapherese auch für die Langzeitbehandlung geeignet?

Nein, die Plasmapherese ist nur eine Behandlungsoption für Menschen mit Multipler Sklerose mit einem schweren Schub, denen Kortison nicht hilft. Kommt es unter den Medikamenten nicht zu einer spürbaren Verbesserung, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie einen Versuch mit der "Blutwäsche". Das sollte allerdings spätestens vier bis sechs Wochen nach Beginn des Schubes geschehen.

Bei der Plasmapherese werden durch ein äußeres Filtersystem bestimmte Antikörper aus dem Blut "rausgewaschen". Bei einem bestimmten Typ der MS kann diese Methode helfen. Es geht um den sogenannten Typ 2, bei dem es zu Antikörper- und Komplement-Ablagerungen (das sind andere Entzündungsmarker im Blut) in den MS-Plaques kommt. Da man ohne Gewebeentnahme nicht beurteilen kann, welcher Typ vorliegt, ist die Plasmapherese letztlich ein Behandlungsversuch auf Verdacht.

Als Langzeitmaßnahme, zur Vorbeugung oder in fortgeschrittenen Krankheitsstadien ist die Methode nicht geeignet.

Quellen:

  • Leitlinienprogramm Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF), verfügbar unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-050LGl_S2e_Diagnose-Therapie-Multiplen-Sklerose-Neuromyelitis-Optica-Spektrum-MOG-IgG-assoziierte_Erkrankungen_2021-05_1.pdf

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Kommentare: Archiv

Plasmapherese-Verfahren
2016-04-29 12:18:31, H.A.
Plasmapherese hilft zweifellos, weil Ich mehrmals davon profitiert habe. Solange Plasmapheresenverfahren an mir angewandt ist, sind meine ganzen Beschwerden (Schmerzen, Lähmung, Schlaflosigkeit, Hörstörung, Sehstörung, Sprachstörung, Mangel an Konzentration, schwarze Flecken, körperliche Deformation, Kribbeln, Gangbehinderung, Schluckbeschwerden, Schwindel, Augenentzündung, Stress, Depression, Kraftlosigkeit, Erschöpfung usw) verschwunden. Aber wirkt dieses Verfahren eine Woche. Wenn dieses Verfahren wöchentlich angewandt wird, ist es sehr hilsreich. Man fühlt sich immer wohl. Ich führe die Ursachen für Multiple Sklerose und alle chronischen Krankheiten, die auf der Ernährung basieren, auf hohe Radioaktivität in natürlichen Lebensmitteln zurück, in denen hohe Mengen an radioaktiven Elemente (Uranium, Polonium, Thorium, Radium, Cäsium, Nuklide, Isotope enthalten sind. Sogenannte radioaktive natürliche Lebensmittel haben folgende Eigenschaften: 1) hochradioaktiv: von 3000 bis 15000 Bq. 2) Radioaktive Elemente enthaltend. 3) Ionisierend 4) Jahrelang kein Metabolismus, davon über Urin unmetabolisiert ausgeschieden werden zum Beispiel: Radium hat eine Halbwertzeit von 30 Jahren. Alterung und weiße Haare, Haarlosigkeit, Verwelkung des Körpers sind Folgen von hochradioaktiven Lebensmitteln. Ca.20-25 Jahren nachdem man solche Lebensmitteln konsumiert hat. In Deutschland existieren auf den Märkten und Lebensmittelgeschäften ca. 20 hochradioaktive natürliche Lebensmittel. Wissenschaftler, besonders Mediziner sind davon total ahnungslos. Es ist fast unmöglich, Mediziner davon zu überzeugen, dass Lebensmittel hochradioaktiv sind. Bis jetzt gibt es in der Medizin keinen Grundsatz für Ursachen der chronischen Krankheiten und für die Beziehung zu hoher Radioaktivität. Ich habe solche Lebensmittel aufgelistet. Ich wollte Wissenschaftler, besonders Mediziner darüber unterrichtet. Niemand interessiert sich dafür. In der ganzen Welt gibt es ca. 2 Milliarden Menschen, die chronisch krank sind. Alle medizinischen Maßnahmen versagen dagegen. Ich freue mich darauf, dass ein menschenwürdiger Zuständiger dieses Thema ernstnimmt und dagegen vorgeht. Ich wünsche alle Mitmenschen Gesundheit und radioaktivfreie Lebensmittel. Mit freundlichen Grüßen!

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Julia Hofmann
Ärztin und medizinische Fachautorin

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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