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Grundsätzlich ist die DBT auf den ambulanten Kontext zugeschnitten und sollte unter möglichst "normalen" Bedingungen stattfinden. Denn es geht schließlich darum zu lernen, den gewöhnlichen Alltag mit Borderline zu bestreiten. Manchmal lässt sich aber ein klinischer Aufenthalt nicht vermeiden.

Die DBT wurde ursprünglich für den ambulanten Bereich entwickelt und umfasst neben der klassischen Verhaltenstherapie zahlreiche weitere Therapierichtungen sowie Methoden aus der fernöstlichen Heilpraxis.

In den letzten Jahren wurde sie jedoch mehrfach überarbeitet und angepasst und ist heute auch in psychiatrischen Kliniken gängig. Darüber hinaus gibt es weitere Konzepte, etwa für betreute Wohnformen und für psychiatrische Haftanstalten. Außerdem wird die DBT inzwischen auch bei anderen Krankheitsbildern erfolgreich eingesetzt.

Klares Votum: ambulant vor stationär

Die ursprüngliche ambulante Verortung hat viele Vorteile gegenüber dem stationären Kontext und sollte grundsätzlich angestrebt werden, wann immer es möglich ist und keine gewichtigen Gründe dagegen sprechen. Im eigenen häuslichen Umfeld können die Betroffenen die erlernten Einstellungen und Fertigkeiten in ihren ganz normalen Alltag integrieren.

Ein stationärer Aufenthalt reißt sie dagegen aus ihrer gewohnten Umgebung heraus und kann die Alltagsbedingungen nicht adäquat simulieren. Durch die intensive Zuwendung und Betreuung rund um die Uhr können außerdem Grundannahmen und Verhaltensweisen verstärkt werden, die eigentlich überwunden werden sollten. So ist es nicht unbedingt förderlich, wenn Betroffene, die befürchten, alleine nicht zurechtzukommen, Tag und Nacht behütet und von Menschen umgeben sind.

Andererseits kann der enge Kontakt zu anderen Betroffenen mit Borderline und die Konfrontation mit deren Lebensgeschichten Erinnerungen an eigene schwierige Erlebnisse wachrufen und zu einer zusätzlichen Belastung werden. So wichtig der Austausch mit Anderen ist, brauchen Betroffene auch viel Raum für sich und ihre eigenen Probleme.

Manchmal unumgänglich: stationäre DBT

Dennoch kann es manchmal sinnvoll oder auch notwendig sein, eine DBT unter stationären Bedingungen einzuleiten oder vorübergehend fortzusetzen. Allerdings ist die Therapie in einer Klinik immer nur ein Baustein eines umfassenden Gesamtkonzeptes, das stets im ambulanten Bereich weitergeführt wird.

Eine stationäre Aufnahme ist z.B. bei akuter Suizidalität nicht abwendbar. Nach einem Suizidversuch muss der Betroffene stationär aufgenommen und zunächst stabilisiert werden. Das kann der Anlass sein, eine DBT einzuleiten.

Es kommt aber auch vor, dass ein Mensch mit Borderline während der ambulanten DBT suizidal wird und vorübergehend stationär aufgenommen werden muss. Zur Überbrückung kann die Therapie in der Klinik fortgesetzt werden, sofern sie hier angeboten wird.

Nach der Klinik geht es ambulant weiter

Ähnlich wie im ambulanten Bereich auch beginnt die Therapie in einer psychiatrischen Einrichtung mit einer Vorbereitungsphase, in der der Therapeut über die Erkrankung und die Behandlung aufklärt und wichtige Therapieziele festgelegt werden. Zudem muss die Motivation des Betroffenen geklärt werden, die für die langwierige und anstrengende Therapie notwendig ist.

Im Anschluss folgt die Therapiephase, die sich unterschiedlichen Schwerpunkten widmet. Am Anfang geht es darum, suizidale und therapiegefährdende Verhaltensweisen zu bearbeiten. Danach wird mit Blick auf die ambulante Weiterführung der Behandlung Problemverhalten im Alltag thematisiert. Zudem werden Strategien entwickelt, um auch Krisensituationen alleine zu bewältigen und eine stationäre Wiederaufnahme möglichst zu verhindern.

Ziel ist es stets, die Betroffenen darin zu unterstützen, selbstbewusst durchs Leben zu gehen und ihren Alltag alleine zu meistern.

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Autorin unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / Chefredakteur

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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