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Nintedanib ist ein biologischer Wirkstoff, der über verschiedene Signalwege krankheitsbedingte Wachstumsprozesse blockieren kann. Aktuell (Stand 2019) sind zwei Medikamente auf dem Markt, die diesen Wirkstoff enthalten: Vargatef® und Ofev®. Beide Arzneimittel sind somit noch relativ neu. Vargatef wird bei einer Form des Lungenkrebs und Ofev bei der Lungenfibrose IPF (interstitielle pulmonale Fibrose) eingesetzt. 

Im folgenden Text finden Sie weitere Informationen zu Nintedanib.

Auf welche Weise wirkt Nintedanib gegen die idiopathische Lungenfibrose?

Nintedanib greift wie gesagt in verschiedene enzymatische Prozesse im Körper ein. Von besonderer Bedeutung ist dabei sein hemmender Einfluss auf Wachstumsprozesse im Bindegewebe. Denn bei der idiopathischen Lungenfibrose (IPF) kommt es ja zu einer Art überschießenden Vernarbungsreaktion im Lungengewebe, also einem Übermaß an Aktivität des Bindegewebes.

Nintedanib hemmt verschiedene Enzyme im Körper, die allesamt zu den sogenannten Kinasen gehören. Im einzelnen sind das:

  • VEGFR (Vascular Endothelial Growth Factor): ein Wachstumsfaktor für Blutgefäße
  • FGFR: ein Fibroblasten-Wachstumsfaktor, also also für das Bindegewebe
  • PDGFR (Platelet-Derived-Growth-Factor-Rezeptoren): ein Wachstumsfaktor für Blutgefäße

Vorteile von Nintedanib

Bis 2011 gab es keinerlei Medikamente, mit denen der Verlauf der IPF günstig beeinflusst werden konnte. Dann kam Pirfenidon (Esbriet®) von der Firma InterMune auf den Markt, das durch Hemmung eines Bindegewebs-Wachstumsfaktors den Krankheitsverlauf zumindest teilweise aufhalten kann.

Nintedanib wirkt nun noch spezifischer als Pirfenidon. Es hemmt gleich drei Wachstumsfaktoren, die an der bindegewebigen Zellwucherung in den Lungen beteiligt sind. In Studien konnte damit (ähnlich wie bei Pirfenidon) die Abnahme der Lungenfunktion signifikant aufgehalten werden. Vollständig gestoppt wird die Erkrankung damit aber nicht, das gilt für beide Wirkstoffe.

Ob die Überlebenszeit signifikant verlängert werden kann, wird derzeit noch untersucht. Unter Nintedanib gibt es zumindest Hinweise, dass dem so ist.

Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Quellen:

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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